Die britische Fintech-Größe Revolut hat ihren frühen Investoren die Möglichkeit gegeben, Anteile im Wert von mindestens 300 Millionen US-Dollar zu veräußern, wobei wohlhabende Kunden von Goldman Sachs als Käufer auftreten. Diese Transaktion folgt einem ähnlichen Verkauf, bei dem hauptsächlich Mitarbeiter Aktien des Unternehmens weitergegeben haben.
Revoluts frühe Investoren konnten insgesamt zwischen 300 und 500 Millionen US-Dollar in Form von Aktien umsetzen, so mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Trotz dieser Verkäufe bleibt die Bewertung von Revolut stabil bei 45 Milliarden US-Dollar. Rund 100 Millionen US-Dollar des Aktienvolumens wurde durch die Wachstums-Equity-Einheit von Goldman Sachs im Namen von Private Wealth Kunden erworben, wie informierte Quellen berichten.
Verbindungen zwischen dem Leadership von Revolut und der US-Bank werden deutlich durch den ehemaligen Goldman Sachs-Manager Michael Sherwood, der im Vorstand der Fintech sitzt. Sowohl Revolut als auch Goldman Sachs lehnten eine Stellungnahme zu dieser Transaktion ab.
Der Verkauf bietet eine seltene Chance für erste Investoren, eine Rendite zu erzielen, zumal sich die Aussichten für Revolut seit der Erlangung einer lang ersehnten britischen Banklizenz im Juli verbessert haben. Zu den frühen Geldgebern zählen bedeutende Venture-Fonds wie Index Ventures, Balderton und Seedcamp.
Anfang des Jahres wurden Aktien im Wert von 500 Millionen US-Dollar, die hauptsächlich von Mitarbeitern gehalten wurden, an Investoren wie Coatue, D1 Capital Partners und Tiger Global veräußert. Dies unterstreicht die insgesamt hohe Nachfrage nach Revolut-Anteilen. Abu Dhabi's Mubadala betrat damals als neuer Investor in das Feld, als Mitarbeiter ihre Anteile verkauften.
Das Fintech, welches 2015 von Nikolay Storonsky und Vlad Yatsenko gegründet wurde, nutzt die kürzlich erhaltene Banklizenz, um eine aggressive globale Expansion voranzutreiben. Revolut plant, innerhalb eines Jahres bestimmte regulatorische Anforderungen zu erfüllen, um vollständig operativ als Bank tätig zu werden und erweitert gleichzeitig das Angebot auf den Handel mit UK- und EU-Aktien.
Mit einer globalen Kundenbasis von über 50 Millionen, von denen ein Fünftel in Großbritannien ansässig ist, steht Revolut vor der Herausforderung, sich als primäre Banklösung zu etablieren. Die strategische Ausrichtung umfasst die Einführung von Hypotheken in diversen europäischen Ländern bis 2025 und das Bestreben, auch in den USA eine Banklizenz zu erlangen.