Die unterfränkische Revalyu, Tochterunternehmen des Industriegiganten Heraeus, treibt ihr Engagement im Bereich des Plastikflaschenrecyclings weiter voran. Am Standort in Nashik, Indien, fließen beeindruckende 100 Millionen Dollar in den Bau eines neuen Werks. Heraeus gab bekannt, dass bereits die erste Anlage mit einer Produktionskapazität von täglich 120 Tonnen in Betrieb genommen wurde.
In den kommenden zwölf Monaten wird eine zweite Anlage mit identischer Kapazität folgen. Diese Expansion macht Nashik, zusammen mit der bestehenden Anlage, gemäß Unternehmensangaben zur größten chemischen Recyclingstätte für PET-Kunststoffe weltweit, mit einer hinterlegten Gesamtkapazität von beeindruckenden 280 Tonnen pro Tag. Das entspricht einer Aufbereitung von 35 Millionen Plastikflaschen, ein erheblicher Anstieg gegenüber der bisherigen Kapazität von 40 Tonnen.
Im Gegensatz zu oft verwendeten mechanischen Methoden in Ländern wie den USA und Deutschland, nutzt Revalyu das chemische Recycling. Dieses Verfahren wandelt Polyethylenterephthalat (PET) nicht nur mechanisch um, sondern zerlegt es auf molekularer Ebene, um ein extrem reines und energieeffizientes Material zu erzeugen, das den Originalstoffen näherkommt.
Laut Revalyu lassen sich aus diesen wiederaufbereiteten PET-Abfällen vielfältige Produkte entwickeln – darunter Textilien, PET-Flaschen, Verpackungen und Fahrzeugteile. Die Firma, mit Sitz in Kleinostheim, gehört mehrheitlich zu Heraeus, einem hanauer Familienkonzern mit weltweit agierenden Tochtergesellschaften in den Bereichen Metalle, Recycling, Gesundheit, Halbleiter und Elektronik. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte die Heraeus-Gruppe Einnahmen von 25,6 Milliarden Euro.