Es gibt endlich Bewegung an der Moselschleuse Müden: Eine Woche nach dem schweren Unfall, der zu einem Stillstand der Schifffahrt geführt hatte, ist schließlich die erste Notschleusung erfolgreich durchgeführt worden. Ein 80 Meter langes Güterschiff konnte als erstes seine Reise in Richtung Rhein fortsetzen. Insgesamt warten derzeit 74 Schiffe ungeduldig oberhalb der beschädigten Schleuse auf eine Passage.
Der Erfolg der Notschleusung ist einem provisorischen Schleusentor zu verdanken. Dank kreativer Ingenieurskunst aus neun stählernden Dammbalken kann der Wasserstand überbrückt werden. Ein wahrer Kraftakt, der bei jeder einzelnen Schleusung den Einsatz eines Krans erfordert. Aber der Aufwand ist es wert: Am Samstag liefen die Tests zum Notbetrieb erfolgreich – sehr zur Freude von Eric Oehlmann, dem Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt.
Trotz der temporären Lösung bleibt die Herausforderung, die Schleuse vollständig zu reparieren. Seit dem verheerenden Zusammenstoß mit einem Frachtschiff ist die Schifffahrt auf der Mosel weitgehend lahmgelegt. Bevor ein neues Schleusentor installiert ist, wird es voraussichtlich noch bis Ende März 2025 dauern.
Nichtsdestotrotz wird jetzt auf Hochtouren gearbeitet: Um die festliegenden Schiffe zügig zu befreien, hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn einen 24-Stunden-Betrieb an der Schleuse angekündigt. Mit gutem Wetter und reibungslosen Abläufen sollen täglich fünf bis sechs Schiffe die Schleuse durchqueren können.
Die Reihenfolge der Schiffsbewegungen ist bereits festgelegt. Auf der Saar liegen 15 Schiffe, während oberhalb von Trier bis nach Frankreich 45 warten. Unter den Schiffen befinden sich Fahrgastkabinenschiffe, Tanker und Schubverbände, die alle darauf drängen, ihre Fracht – von Stahl bis hin zu landwirtschaftlichen Erzeugnissen – endlich ans Ziel zu bringen. Insgesamt sind 29 Schiffe ohne Ladung unterwegs.