28. November, 2024

Wirtschaft

Republikanische Staaten verklagen Vermögensverwalter wegen Klimaaktivismus

Republikanische Staaten verklagen Vermögensverwalter wegen Klimaaktivismus

In einem spannungsgeladenen Rechtsstreit, der die Finanzwelt in Atem hält, haben Texas und zehn weitere republikanisch geführte Bundesstaaten Klage gegen die großen Vermögensverwalter BlackRock, Vanguard und State Street eingereicht. Der Vorwurf: angebliche Verstöße gegen das Kartellrecht durch ihr klimaorientiertes Engagement, welches die Kohleproduktion gemindert und die Energiekosten erhöht habe.

Die Klage, die vor einem Bundesgericht in Tyler, Texas, eingereicht wurde, steht im Rampenlicht der gerichtlichen Auseinandersetzungen um Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG). Die Kläger werfen den drei Finanzgiganten vor, ihre Marktmacht und Beteiligung an Klimainitiativen ausgenutzt zu haben, um Kohleunternehmen unter Druck zu setzen, ihre Produktion drastisch zu reduzieren und die Kohlenstoffemissionen bis 2030 um mehr als die Hälfte zu senken. Kritikern zufolge treibt dies die Stromrechnungen der Verbraucher in die Höhe.

Der Klage zufolge, sollten wettbewerbsgetriebene Märkte und nicht weit entfernte Vermögensverwalter die Strompreise in Amerika bestimmen. Gleichzeitig halten BlackRock, Vanguard und State Street gemeinsam ein beeindruckendes Anlagevermögen von über 26 Billionen US-Dollar.

BlackRock konterte die Anschuldigungen mit der Aussage, dass der Vorwurf, man habe in Kohleproduzenten investiert, um ihnen Schaden zuzufügen, jeglicher Grundlage entbehre und dem gesunden Menschenverstand widerspreche. Die Klage, so BlackRock, untergrabe den pro-business Ruf von Texas und schrecke Investitionen in von Verbrauchern abhängige Unternehmen ab. Eine Reaktion von Vanguard und State Street steht noch aus.

Zu den klagenden Staaten gehören zudem Alabama, Arkansas, Indiana, Iowa, Kansas, Missouri, Montana, Nebraska, West Virginia und Wyoming. Die längerfristigen Bemühungen der Republikaner, US-Kartellgesetze zu nutzen, um ein vermeintliches Absprechen von Investmentmanagern zur Durchsetzung klimabezogener Ziele anzugehen, werden hier fortgesetzt. Für Klimabefürworter hingegen gilt die Bewertung von Umweltrisiken als wesentlicher Aspekt bei der Bestimmung des Anlagewerts.

Bemerkenswert ist die Rolle der Vermögensverwalter in verschiedenen Initiativen: Während Vanguard im Jahr 2022 aus der Net Zero Asset Managers Initiative austrat, verließen BlackRock und State Street die Climate Action 100+ Initiative im Februar. Gleichwohl bleibt laut Klage die Bedrohung durch weiterhin bestehenden Druck bestehen.

Die Klage nennt spezielle Investitionen der Verteidiger in neun Kohleunternehmen, darunter signifikante Anteile von 34,2% und 30,4% an Arch Resources und Peabody Energy, den größten börsennotierten Kohleproduzenten in den USA. Zudem wird BlackRock vorgeworfen, Investoren über seine nicht-ESG-Fonds aktiv getäuscht zu haben, indem es angeblich alle seine Bestände nutzte, um seine Klimaziele voranzutreiben.