Im kommenden Jahr sind Donald Trumps Republikaner bereit, das gesetzgeberische Steuer in den USA energisch in die Hand zu nehmen. Ihre Vorhaben: massive Steuersenkungen und ein Umbau der globalen Handelsordnung. Doch der Finanzmarkt zeigt sich alarmiert. Der steigende Schuldenstand der USA, der jetzt bereits bei 28 Billionen Dollar liegt, treibt die Renditen für langfristige Staatsanleihen auf 4,4 Prozent.
Die steigenden Anleiherenditen könnten die Zinskosten für Hypotheken und Kredite anheben und somit die Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft in Gefahr bringen. Daher ist es möglich, dass der Kongress gezwungen sein wird, Entlastungen mit entsprechenden Ausgabenkürzungen zu verbinden. Der designierte Finanzminister und frühere Hedgefonds-Manager Scott Bessent unterstützt Trumps Vorhaben und prophezeit ein stärkeres Wirtschaftswachstum, das Vertrauen und Einnahmen heben soll.
Es stellt sich aber die Frage, wie die Steuersenkungen von 2017, die Trump verlängern will, finanziert werden. Allein durch diese Steuerreformen könnten die Schulden um 4 Billionen Dollar über die kommenden zehn Jahre ansteigen. Auch neue Steuervorteile, die Trump eingeführt hat, könnten den Schuldenberg vergrößern.
Trotz alledem sehen einige Republikaner das Wachstum als Schlüssel zur Selbstfinanzierung der steuerlichen Maßnahmen. Doch finanzpolitische Experten warnen davor, dass selbst ein höheres Wirtschaftswachstum das Defizit nicht vollständig kompensieren kann.
Hoffnung setzen einige Republikaner auf ein Beratergremium unter der Leitung von Elon Musk, das Möglichkeiten zur Kostenreduzierung aufzeigen soll, während Vorschläge der Demokratenseite, wie etwa saubere Energiezuschüsse, auf Widerstand stoßen.
Wenn der Kongress übermäßig große Defizitanstiege signalisiert, könnten die sogenannten "Bond Vigilantes" des Marktes aktiv werden, was zu deutlich höheren Zinssätzen führen könnte. Die endgültige Ausgestaltung von Trumps Steuerpolitik bleibt somit weiterhin von zentraler Bedeutung.