Inmitten der bevorstehenden Bundestagswahl hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Rentenpläne der konkurrierenden Parteien scharf kritisiert. Laut Heil drohen Rentnerinnen und Rentnern Nachteile im Falle einer unionsgeführten Regierung. In seiner Argumentation bezog er sich auf Äußerungen von Friedrich Merz, Unionskanzlerkandidat, und Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär. Dabei zweifelte er an ihrer Loyalität zur gesetzlichen Rentenversicherung, was er als zentralen Streitpunkt zwischen SPD und CDU ausmachte.
Heil warf der Spitze der Union vor, ein unzureichendes Rentenversorgungskonzept für die Zukunft anzustreben. Während die SPD vehement gegen Anhebungen des regulären Renteneintrittsalters ist, versicherte die Union in ihrem Wahlprogramm, das Renteneintrittsalter bei 67 Jahren beizubehalten. Heil unterstellte der CDU zudem, ihre Positionen zu verschleiern – möglicherweise aus wahlstrategischen Gründen – und warnte davor, dass aktuelle Generationen im Alter gefährdet sein könnten.
Neben der CDU rückte Heil auch die Grünen in den rentenpolitischen Fokus. Er bezeichnete eine mögliche schwarz-grüne Regierung als ebenfalls unzuverlässig. Die Grünen hätten bezüglich des Generationenkapitals ihre Haltung mehrfach geändert, was zu Verunsicherung beitrage. Einst Gegner dieses Konzepts, würden sie nun ein ähnliches Modell im Wahlprogramm vorschlagen.
Hintergrund ist die Debatte um das von der FDP initiierte Generationenkapital, das spätere Beitragssteigerungen abfedern sollte. Nach anfänglicher Ablehnung hatten die Grünen dem Modell schließlich zugestimmt und planen nun einen Bürgerfonds, um nachhaltig in Unternehmen zu investieren und damit niedrigere und mittlere Renten zu stärken.
Heil betonte abschließend, dass die SPD für die Stabilität des Rentenniveaus kämpfe, was mit der FDP in der bisherigen Regierungskoalition nicht mehr umsetzbar gewesen sei. Aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen konnte das Vorhaben nicht mehr gesetzlich verankert werden, jedoch bleibt dieser Kampf für Heil eine Priorität.