27. November, 2024

Reichtum

Rentenbesorgnis: Immobilienverkauf als Lösung?

Rentenbesorgnis: Immobilienverkauf als Lösung?

Viele Menschen in den Sechzigern stehen vor der Herausforderung, nicht genügend für den Ruhestand gespart zu haben. Das Vanguard-How-America-Saves-Report zeigt, dass der Medianwert auf Beitragskonten der 55- bis 67-Jährigen lediglich 87.571 US-Dollar beträgt. Mit einem Ersparten von 50.000 US-Dollar sind nur 2.000 US-Dollar jährliches Einkommen möglich, wenn man die 4-Prozent-Regel befolgt. Diese Summe reicht in Kombination mit der Sozialversicherung, die etwa 40 % des Vorruhestandseinkommens ersetzt, nicht aus.

Für viele ältere Amerikaner könnte der gestiegene Wert ihrer Immobilien ein möglicher Rettungsanker sein. Der Verkauf des Hauses und die Verkleinerung könnten dazu beitragen, das Rentenkonto deutlich aufzubessern. Doch ob diese Lösung immer die beste ist, bleibt fraglich. Der Verkauf lohnt sich nur, wenn genug Kapital übrig bleibt, um nach dem Kauf einer günstigeren Immobilie eine signifikante Summe in den Ruhestand zu investieren.

Ein Hausverkauf kann jedoch teuer werden. Laut Zillow belaufen sich die durchschnittlichen Abschlusskosten für Verkäufer auf 8 bis 10 %. Bei einem Verkaufspreis von 350.000 US-Dollar und einer 6 %-Provision verbleiben lediglich 329.000 US-Dollar – ohne die Berücksichtigung weiterer Kosten wie Anwaltsgebühren und Umzugskosten.

In vielen Fällen muss man keine Kapitalertragssteuer zahlen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Jedoch könnten kurze Wohndauern oder hohe Kapitalgewinne einen Teil des Erlöses an den Staat abführen. Zudem bleibt die Herausforderung, eine neue Bleibe zu finden. Barzahlung reduziert die Investitionssumme, während Hypothekenzinsen nach wie vor hoch sind. Mieten in Ballungsgebieten sind seit 2019 um mehr als 30 % gestiegen. Ein vermeintlich „günstigeres“ Zuhause führt also nicht zwangsläufig zu einem großen Spareffekt.

Für die meisten Menschen kurz vor der Pensionierung, die nicht genug gespart haben, kann eine Verzögerung des Ruhestands die bessere Lösung sein. Längere Arbeitszeiten bieten mehr Möglichkeiten, durch eigene Beiträge und Arbeitgeberzuschüsse zusätzliche Ersparnisse anzuhäufen. Beispielhaft könnte eine jährliche Investition von 5.000 US-Dollar zwischen dem 61. und 70. Lebensjahr, ergänzt durch einen Arbeitgeberzuschuss, zu einem erheblich höherem Endbetrag führen. Zusätzlich verzögert die späte Inanspruchnahme der Sozialversicherung den Rückgriff auf Ersparnisse und erhöht das Basisrenteneinkommen um 8 % pro Jahr.

Zwar ist ein Arbeiten bis zum 70. Lebensjahr nicht für jeden machbar, doch eine flexible Einstellung zu Arbeitsmöglichkeiten bis ins hohe Alter kann zur finanziellen Sicherheit im Ruhestand beitragen.