Marktlage signalisiert Chancen für Renovierer
Die Baubranche erlebt eine spürbare Abkühlung, die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser sind im Jahr 2024 um dramatische 42,7 Prozent eingebrochen.
Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen, nicht nur auf Neubauvorhaben, sondern bietet auch für Renovierungsprojekte bisher ungekannte Möglichkeiten.
Materialverfügbarkeit verbessert sich
Der erste Grund, warum jetzt ein guter Zeitpunkt für Renovierungen sein könnte, liegt in der Verfügbarkeit von Baumaterialien.
Nach Monaten der Knappheit und hohen Preise, sind viele Materialien wie Holz, Kalk und Zement wieder besser verfügbar und zudem günstiger.
Die Lager sind gefüllt, und die Preise haben sich deutlich entspannt, was Renovierungsvorhaben wesentlich kostengünstiger macht als noch vor einigen Jahren.
Vorteilhafte Handwerkerkosten
Der zweite Faktor, der jetzt für Sanierungen spricht, sind die Handwerkerkosten. Diese sind, im Vergleich zur allgemeinen Inflation, nur moderat gestiegen.
„Der anhaltende Auftragseinbruch im Wohnungsbau und die Nachfrageschwäche im gewerblichen Hochbau führen zu einer Unterauslastung der in den vergangenen Jahren geschaffenen Kapazitätserweiterung“, sagt ein Bausachverständiger.
Mit einem Anstieg der Personalkosten um nur 1,7 Prozent – deutlich unter der Inflationsrate –, sind qualifizierte Handwerkerleistungen derzeit zu relativ günstigen Konditionen zu bekommen.
Dies liegt nicht zuletzt an den Überkapazitäten, die viele Betriebe aufgebaut haben und die nun nicht mehr voll ausgelastet sind.
Flexible Preisgestaltung möglich
Als dritter Grund für eine zeitnahe Sanierung lässt sich die flexible Preisgestaltung anführen. Viele Betriebe suchen nach Wegen, ihre Kapazitäten auszulasten und sind daher eher bereit, über die Preise zu verhandeln.
Dies gilt insbesondere in Bereichen, die nicht direkt von Großprojekten der öffentlichen Hand abhängig sind, wie der Hoch- und Tiefbau.
Regionale Unterschiede berücksichtigen
Es gibt jedoch regionale Unterschiede. Während in manchen Gebieten wie Bayern oder Brandenburg die Dichte an Handwerkern hoch ist und somit der Wettbewerb die Preise drücken könnte, ist in Stadtstaaten wie Berlin die Situation anders. Hier könnten die Preise aufgrund geringerer Konkurrenz höher sein.
Handeln lohnt sich
Angesichts der aktuellen Lage im Baumarkt und den günstigen Rahmenbedingungen, könnte dies der ideale Zeitpunkt sein, um über Sanierungen nachzudenken. Ob neue Küche, Heizung oder ein umfassender Umbau – die jetzigen Bedingungen sind günstig.
Investoren und Eigenheimbesitzer sollten daher die Gelegenheit nutzen, bevor sich der Markt wieder dreht. Die momentane Flaute könnte sich als finanzieller Vorteil für proaktive Bauherren und Renovierer erweisen.