23. Januar, 2025

Wirtschaft

René Benko: Vom Immobilienmagnaten zum Angeklagten

René Benko: Vom Immobilienmagnaten zum Angeklagten

René Benko, einst hochgelobter Immobilien-Tycoon und Gründer der inzwischen insolventen Signa-Gruppe, sieht sich in Österreich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien hat ihn unter Verdacht der Verheimlichung von Vermögenswerten gegenüber Gläubigern und Behörden festnehmen lassen. Grund für diese Maßnahmen sind die mutmaßliche Gefahr weiterer Straftaten sowie die Möglichkeit der Verdunkelung.

Nach seiner Festnahme in seiner Villa in Innsbruck wurde Benko verhört und schließlich in eine Justizanstalt überführt. Der Antrag auf Untersuchungshaft muss nun innerhalb von 48 Stunden vom Wiener Landgericht entschieden werden. Zeitgleich fanden umfangreiche Hausdurchsuchungen an mehreren seiner Wohn- und Geschäftssitze statt.

Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland und Italien laufen Ermittlungen gegen Benko. In Deutschland dreht sich der Verdacht um das Projekt Franz in München, wo Gelder aus Anleihen offenbar zweckwidrig verwendet wurden. Ein Ermittlungsteam aus Berlin, München und Wien soll hier effizient aufklären. Italienische Behörden ermitteln in Bezug auf Immobilienspekulationen in der Region Trentino-Südtirol und haben bereits einen Haftbefehl gegen ihn erlassen.

René Benko, geboren 1977 in Innsbruck, erarbeitete sich von jungen Jahren an einen milliardenschweren Immobilienkonzern. Doch das ausgedehnte Firmengeflecht kollabierte unter dem Druck steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten. Mit über 2,4 Milliarden Euro an Forderungen von Gläubigern ist die finanzielle Schieflage immens. Trotz seines Erklärung seiner Zahlungsunfähigkeit geriet Benkos luxuriöser Lebensstil zunehmend in die öffentliche Kritik.

Ermittlungsdetails enthüllen zudem, dass Benko im Laufe seines Insolvenzverfahrens verschwiegen haben soll, dass er die faktische Kontrolle über eine Familienstiftung hatte. Vermögenswerte wie Schusswaffen und Uhren wurden mutmaßlich verheimlicht oder verkauft, ohne angemessene Zahlung zu leisten. Sein Anwalt hat bisher alle Vorwürfe bestritten.