Der prominente österreichische Unternehmer René Benko, Gründer der inzwischen insolventen Signa-Gruppe, wurde von den Behörden festgenommen. Die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat die Untersuchungshaft für Benko beantragt. Er steht unter Verdacht, Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verschleiert zu haben. Die Festnahme erfolgte aufgrund von Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr.
Verhaftet wurde Benko in seiner prunkvollen Villa in Innsbruck. Nach seiner Befragung wurde er in eine Justizvollzugsanstalt in der österreichischen Hauptstadt überführt. Das Wiener Landgericht muss innerhalb von 48 Stunden über eine Fortsetzung der Untersuchungshaft entscheiden. Eine juristische Entscheidung wird noch erwartet.
Parallel dazu laufen in Deutschland Ermittlungen gegen Benko. Im Zentrum steht das 'Projekt Franz' am Münchener Bahnhofsplatz, bei dem ein ausländischer Staatsfonds durch undurchsichtige Geschäfte in dubiose Anleihen investierte. Während Vermögenswerte in Österreich gesichert wurden, intensivieren sich die Untersuchungen in Deutschland und Italien.
René Benko, 1977 in Innsbruck geboren, begann seine Karriere unkonventionell mit der Sanierung von Dachböden und ohne akademischen Abschluss. Sein rascher Aufstieg zum Immobilienmagnaten hat viele erstaunt, doch in jüngerer Vergangenheit geriet er zunehmend ins Visier der Ermittler. Forderungen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro lasten auf ihm.
Das Bild eines luxuriösen Lebensstils steht im Kontrast zu Benkos behaupteter Zahlungsunfähigkeit. Ermittlungen brachten zutage, dass er entscheidenden Einfluss auf eine Familienstiftung verschleiert und Vermögenswerte versteckt hatte. Darüber hinaus soll er Investoren mit einer 'Geldkarussell'-Taktik hinters Licht geführt haben, während sein Anwalt bisher alle Anschuldigungen zurückwies.