25. Januar, 2025

Wirtschaft

René Benko: Der Fall eines einstigen Immobilienmagnaten

René Benko: Der Fall eines einstigen Immobilienmagnaten

Der österreichische Geschäftsmann René Benko, zuvor bekannt als erfolgreicher Immobilieninvestor, ist nun in Untersuchungshaft. Diese Information bestätigte das Landgericht Wien, nachdem Benko am Donnerstag in Innsbruck verhaftet wurde. Der mutmaßliche Betrug und die potenzielle Verdunkelungsgefahr wurden von der Gerichtssprecherin als Gründe für die Inhaftierung angegeben.

Im Zentrum der Vorwürfe steht Benkos angebliches Verheimlichen von Vermögenswerten während seines persönlichen Insolvenzverfahrens. Dabei soll es sich um Gelder aus einer Familienstiftung sowie um luxuriöse Uhren und Waffen handeln. Benko selbst äußerte sich nicht zu den Anschuldigungen, wie das Landgericht mitteilte. Sein Anwalt erklärte, dass man die Entscheidung des Gerichts zur Kenntnis nehme, jedoch keine weiteren Kommentare abgeben werde.

Die Ermittlungen gegen Benko erstrecken sich über Österreich, Deutschland und Italien. Im Raum stehen Vorwürfe des Betrugs, der Untreue und des Bankrotts, die sein Anwalt entschieden zurückweist. Speziell wird Benko vorgeworfen, Investoren der Signa-Gruppe mittels eines komplexen Finanztransfersystems, einem sogenannten Geldkarussell, in die Irre geführt zu haben. Dabei seien die eigentlichen Beträge der Investoren über mehrere Unternehmen verschoben und als sein eigener Beitrag bei einer Kapitalerhöhung dargestellt worden. Zudem wurde eine italienische Villa der Signa-Gruppe angeblich ohne angemessene Bezahlung in eine mit Benko assoziierte Familienstiftung überführt.

René Benko, einst als mehrfacher Milliardär bekannt, hatte mit seiner Signa-Gruppe ein bedeutendes Imperium errichtet. Dieses umfasste so namhafte deutsche Kaufhausgruppen wie KaDeWe und Galeria sowie das prestigeträchtige Hochbauprojekt Elbtower in Hamburg. Doch die schwierige wirtschaftliche Lage mit steigenden Zinsen, Energiepreisen und Baukosten führte letztlich zum Zusammenbruch seiner Firmenstruktur. Gläubiger hatten Forderungen in Höhe von etwa 2,4 Milliarden Euro geltend gemacht. Bisher wurden jedoch nur 47 Millionen Euro dieser Summe vom Insolvenzgericht anerkannt.