06. März, 2025

Wirtschaft

Renditealarm: Deutsche Staatsanleihen unter Druck

Renditealarm: Deutsche Staatsanleihen unter Druck

Der Rentenmarkt sorgt in Deutschland dieser Woche für Aufsehen. Die Kurse für Staatsanleihen sanken spürbar, da die Pläne für eine erhöhte Staatsverschuldung im Raum stehen. Der Euro-Bund-Future, ein entscheidender Indikator, fiel um 0,50 Prozent und notierte bei 130,17 Punkten. Parallel dazu stieg die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen beträchtlich um 0,20 Prozentpunkte und erreichte 2,69 Prozent. Kurzzeitig kratzte die Rendite sogar die Marke von 2,71 Prozent – ein Niveau, das zuletzt im November 2023 beobachtet wurde. Diese Entwicklung blieb nicht auf Deutschland beschränkt; auch in anderen Eurozonen-Staaten zogen die Renditen merklich an.

Der Ausschlaggeber für diese Dynamik war die Ankündigung eines massiven Finanzpakets durch Union und SPD, das insbesondere für die Aufrüstung der Bundeswehr sowie die infrastrukturelle Verbesserung vorgesehen ist. Eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben ist geplant, zudem soll ein gigantisches Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Infrastrukturmaßnahmen geschaffen werden.

Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen verdeutlichen, dass steigende Bundemissionen den Rentenmarkt gehörig unter Druck setzen und in der Folge die Renditen weiter ansteigen könnten. Experten von der Commerzbank warnen, dass diese ambitionierten Pläne eventuell noch mehr Schulden nach sich ziehen könnten als ursprünglich gemeldet. Sie weisen darauf hin, dass diese massiven Investitionen die Finanzierungskapazitäten der Anleihemärkte möglicherweise erheblich herausfordern werden.