Small Caps im Fokus
Der deutsche Aktienmarkt bietet nicht nur große Konzerne wie SAP, Siemens oder Volkswagen. Insbesondere kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps, haben sich in den letzten Jahren als Renditetreiber erwiesen.
Der SDAX, der 70 kleinere Unternehmen unterhalb des MDAX abbildet, hat seit Jahren eine bessere Wertentwicklung gezeigt als der bekannte DAX.
Zwischen 2008 und 2018 erzielte der SDAX eine durchschnittliche jährliche Rendite von 13 Prozent – mehr als doppelt so viel wie der DAX, der in derselben Zeitspanne auf 6,25 Prozent pro Jahr kam. In den vergangenen fünf Jahren steigerte sich der SDAX sogar um durchschnittlich 25 Prozent pro Jahr.
Was macht den SDAX so besonders?
Der SDAX bildet die „dritte Reihe“ des deutschen Aktienmarkts ab. Hier finden sich mittelständische Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung unterhalb des MDAX, darunter Industrieunternehmen, Immobiliengesellschaften und Technologiefirmen.
Unter den bekanntesten Namen im SDAX sind etwa der Maschinenbauer Krones AG, der Konsumgüterproduzent Beiersdorf AG oder der Immobilienentwickler LEG Immobilien SE.
Der Fokus auf wachstumsstarke Branchen wie Maschinenbau, Immobilien und Medien verleiht dem SDAX eine höhere Dynamik. „Kleinere Unternehmen sind flexibler und können sich besser an Marktveränderungen anpassen“, erklärt ein Analyst der Deutschen Börse.
Die Rolle von ETFs
Exchange Traded Funds (ETFs) sind eine beliebte Möglichkeit, um kostengünstig und breit gestreut in den SDAX zu investieren. Diese passiven Fonds bilden den Index nach, sodass Anleger von dessen Performance profitieren können, ohne einzelne Aktien kaufen zu müssen.
Zwei der führenden SDAX-ETFs auf dem deutschen Markt sind:
- Amundi SDAX UCITS ETF DIST
- ISIN: LU2611732475
- Gesamtkostenquote (TER): 0,70 %
- Art: Ausschüttend
- Lyxor SDAX TR UCITS ETF
- ISIN: LU0603942888
- Gesamtkostenquote (TER): 0,70 %
- Art: Ausschüttend
Beide ETFs bieten Anlegern Zugang zu den 70 Unternehmen des SDAX und sind für Investoren geeignet, die von der langfristigen Wachstumsdynamik der Small Caps profitieren möchten.
Chancen und Risiken abwägen
Während die Wachstumschancen im SDAX höher sind als bei größeren Indizes wie dem DAX, gehen sie auch mit erhöhten Risiken einher. Small Caps sind oft konjunkturabhängig und reagieren empfindlicher auf wirtschaftliche Abschwünge.
Ein Beispiel für die Volatilität des SDAX: Während der Corona-Krise 2020 verlor der Index innerhalb weniger Wochen fast 40 Prozent an Wert, erholte sich jedoch bis Ende 2021 um über 60 Prozent. Diese Schwankungen verdeutlichen das Risiko, aber auch die Erholungskraft kleiner Unternehmen.
Diversifikation und Langfristigkeit als Schlüssel
Der SDAX bietet Anlegern eine breite Streuung über 70 Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Das reduziert das Risiko von Einzelausfällen, ersetzt jedoch nicht eine diversifizierte Anlagestrategie.
„Ein SDAX-ETF sollte Teil eines breiter gestreuten Portfolios sein“, rät ein Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). „Investoren sollten zusätzlich in internationale Aktien und andere Anlageklassen investieren.“
Für langfristige Anleger kann ein ETF-Sparplan auf den SDAX eine attraktive Option sein. Durch regelmäßige Einzahlungen können Anleger Schwankungen ausgleichen und vom Zinseszinseffekt profitieren.
Ein Index mit Potenzial
Der SDAX hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er eine starke Renditequelle sein kann – mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance, die den DAX regelmäßig übertrifft.
Für Anleger, die bereit sind, das höhere Risiko von Small Caps in Kauf zu nehmen, bieten SDAX-ETFs eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, vom Wachstum deutscher Mittelständler zu profitieren.
Zahlen im Überblick:
- Performance SDAX (2008–2018): Ø 13 % p. a.
- Performance SDAX (2019–2024): Ø 25 % p. a.
- TER führender ETFs: 0,70 %
- Aktuelle SDAX-Unternehmen: 70
Für eine erfolgreiche Anlagestrategie empfiehlt es sich jedoch, den SDAX nicht isoliert zu betrachten, sondern ihn als Baustein eines breit diversifizierten Portfolios einzusetzen.