21. Februar, 2025

Wirtschaft

Renault trotzt der Branchenflaute mit strategischer Neuausrichtung

Renault trotzt der Branchenflaute mit strategischer Neuausrichtung

Der französische Automobilhersteller Renault hat angesichts des anhaltenden Abschwungs in der Branche mit rückläufigen Renditen zu kämpfen. Trotz einer Produktoffensive und eines operativen Rekordgewinns im Jahr 2024 rechnet das Unternehmen für 2025 mit einer sinkenden operativen Rendite. Die neuen strengeren Abgasvorschriften könnten sich negativ auf die Profitabilität auswirken, erklärte der Konzern, und strebt eine operative Marge von mindestens 7 Prozent an. Renault-Chef Luca de Meo äußerte sich positiv über die kürzlich geschlossene Partnerschaft mit dem chinesischen Autohersteller Geely. Die Ankündigung über gemeinsame Pläne zur Produktion von Elektrofahrzeugen und emissionsarmen Fahrzeugen in Brasilien könnte die Allianz mit dem langjährigen Partner Nissan weiter in Frage stellen. In der Vergangenheit kamen Spannungen zwischen Renault und Nissan auf, und Renault hat bereits begonnen, seine Anteile an dem japanischen Automobilunternehmen zu reduzieren. Dennoch hält Renault noch knapp 36 Prozent der Anteile an Nissan. Die Partnerschaft mit Geely soll flexibel gehalten werden und ist nicht an eine Beteiligung gebunden, so de Meo. Geely, das unter der Kontrolle von Milliardär Li Shufu steht, ist bekannt für seine raschen Arbeitsmethoden und kontrolliert Marken wie Volvo und Lotus. Li Shufu ist zudem ein bedeutender Aktionär bei Mercedes-Benz. Im letzten Jahr erreichte Renault einen Umsatz von 56,2 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn stieg um nahezu vier Prozent auf rund 4,3 Milliarden Euro. Analyst Jose Asumendi von JPMorgan bewertete die vorgelegten Geschäftszahlen positiv und im Einklang mit den Konsensschätzungen. Der Verkauf von knapp 2,3 Millionen Fahrzeugen unterstrich den Widerstand des Herstellers gegen die vorherrschenden Branchenbedingungen. Trotz dieser positiven Entwicklungen musste Renault im letzten Jahr höhere Verluste hinnehmen, was auf den Anteilsverkauf an Nissan zurückzuführen war. Der Überschuss sank auf 752 Millionen Euro, verglichen mit 2,2 Milliarden Euro im Jahr davor. Nichtsdestotrotz sollen die Aktionäre für 2024 eine um 20 Prozent erhöhte Dividende von 2,20 Euro je Aktie erhalten.