05. Oktober, 2024

Märkte

Renaissance des Olivenöls: Preisrutsch in Aussicht

Renaissance des Olivenöls: Preisrutsch in Aussicht

Die Olivenölbranche steht vor einer bemerkenswerten Erholung: Nachdem Dürreperioden im Mittelmeerraum die Ernte beeinträchtigten, zeichnet sich nun eine Rekordernte ab, die die Preise deutlich senken könnte. Andalusien in Spanien, die weltweit größte Region für Olivenölanbau, rechnet für diese Saison mit rund einer Million Tonnen des „flüssigen Goldes“. Dies entspricht einem Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zur letzten Ernte. Die Ernte beginnt traditionsgemäß Ende Oktober und zieht sich bis Februar hin. Für britische Verbraucher ist die Aussicht besonders erfreulich, da sie in den letzten Jahren mit Rekordpreisen konfrontiert waren. Gary Lewis, vom Birminghams Lieferanten KTC Edibles, prognostiziert einen Preisrückgang um 40 bis 50 Prozent infolge des gestiegenen Angebots. Im vergangenen Jahr erreichten die Großhandelspreise für natives Olivenöl einen Höhepunkt von nahezu 10.000 Euro je Tonne. Lewis erwartet, dass sie auf 4.000 bis 5.000 Euro fallen könnten, was eine erhebliche Erleichterung für den Markt bedeutet. Die volle Wirkung der verbesserten Ernte werde ab dem ersten Quartal nächsten Jahres spürbar sein, so Lewis. Die Branche hat harte Jahre hinter sich, in denen Hitzewellen und Dürreperioden die Produktion erschwerten und die Preise in die Höhe trieben. Spaniens größter Olivenölhersteller, Deoleo, bezeichnete zuletzt die Situation als eine der schwierigsten in der Geschichte des Sektors. Inzwischen haben britische Supermärkte begonnen, die Preise zu senken. Eine Flasche mit 500 ml Olivenöl kostet im Oktober durchschnittlich 7,52 Pfund, ein erster Lichtblick für die Verbraucher. Namhafte Marken wie Napolina und Filippo Berio haben ihre Preise bereits reduziert. Kyle Holland, Analyst bei Expana, hob hervor, dass auch andere Hauptproduzenten wie Griechenland, Türkei und Tunesien mit gesteigerter Produktion rechnen. Griechenland erwartet einen Anstieg von 130.000 auf 230.000 Tonnen, die Türkei von etwa 120.000 auf 270.000 Tonnen und Tunesien könnte gar auf bis zu 290.000 Tonnen kommen. Die spannenden Entwicklungen auf dem Markt lassen erwarten, dass die Preise mit der Ernte deutlich sinken werden.