Der Eurovision Song Contest, ein Schaulaufen europäischer Musiktalente, hat aus deutscher Perspektive in den letzten zehn Jahren wenig Grund zur Freude geboten. Es braucht Veränderung, um den negativen Trend zu brechen, und genau das plant der Norddeutsche Rundfunk (NDR) nun mit neuer Entschlossenheit anzugehen. Der vielleicht entscheidende Impuls kommt dabei von keinem Geringeren als dem Showmaster Stefan Raab, der kürzlich aus der Fernsehrente zurückgekehrt ist. Raabs Zusammenarbeit mit den Öffentlich-Rechtlichen und seinem neuen Heimatsender RTL sieht eine spannende Neuerung vor: Gleich vier Liveshows sollen den deutschen Vertreter oder die Vertreterin für den ESC 2025 in Basel bestimmen. Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Wiederholung der glorreichen Zeiten von 'Unser Star für Oslo' (USFO) aus dem Jahr 2010 ist groß, als unter Raabs Leitung Lena Meyer-Landrut entdeckt wurde. Raabs Erfahrung als Juror und Talentscout ist unbestritten und sein Stil geprägt von Respekt und konstruktiver Kritik. Im Gegensatz zu verletzenden Kommentaren, wie sie in Formaten à la 'Deutschland sucht den Superstar' oft zu hören sind, setzt Raab auf Förderung statt Häme. Ob Deutschlands ESC-Talente mit dieser Herangehensweise endlich wieder zu internationalem Ruhm gelangen, bleibt abzuwarten. Doch selbst die skeptischsten Beobachter würdigen diesen Versuch als Schritt in die richtige Richtung – denn wie heißt es so treffend: 'Es kann nur besser werden.'