Das Jahr 2024 könnte als das Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, in dem sich Amerika erneut zum nuklearen Pfad bekannte. Doch die entscheidende Frage wird sein, ob 2025 das Jahr wird, in dem man dieses Vorhaben ernsthaft umsetzt. Sollten die geplanten neuen Kernkraftwerke Realität werden, steht eine zentrale Herausforderung im Raum: die Versorgung mit dem nötigen Kernbrennstoff. Der Weg von der Entstehung bis zur Nutzung von nuklearem Brennstoff funktioniert in groben Zügen folgendermaßen: Unternehmen wie Cameco gewinnen natürliches Uran, das zu etwa 0,7% aus dem benötigten Isotop U-235 besteht. Im nächsten Schritt wird dieses Uran auf einen gewünschten Anreicherungsgrad von 3% bis 5% erhöht, wodurch sogenanntes "niedrig angereichertes Uran" (LEU) entsteht. Bestimmte Reaktoren benötigen sogar noch höher angereichertes Uran, etwa 20%, was als "High Assay" LEU (HALEU) bezeichnet wird. Und für jene, die sich jetzt fragen: Wenn die Anreicherung bis zu 90% U-235 erreicht, spricht man von "waffenfähigem" Uran, das für den Bau von Atomwaffen genutzt wird. Aktuell kommt etwa 44% des weltweiten LEU aus Russland. Angesichts der geopolitischen Lage ist es verständlich, dass die USA ungern auf russisches Material zurückgreifen. Dennoch beziehen die USA etwa 35% ihres LEU von dort, da es schlichtweg die Hauptquelle ist. In den USA hingegen gibt es bisher kaum Anreicherungskapazitäten. Dies soll sich jedoch bald ändern: Das U.S. Department of Energy (DOE) hat kürzlich sechs US-amerikanische Nuklearunternehmen identifiziert, die ihre Anreicherungskapazitäten beginnen oder erweitern sollen, um in Zukunft LEU für die USA zu produzieren. Diese Unternehmen werden jeweils staatliche Aufträge in Höhe von mindestens zwei Millionen Dollar erhalten. Insgesamt plant das DOE, in den kommenden zehn Jahren etwa 3,4 Milliarden Dollar für LEU-Käufe bei diesen Firmen einzuplanen.