Rekordzuschauerzahl bei Harris-Trump-Debatte: ABC News profitiert am meisten

Das Fernsehen erlebte am Dienstag einen neuen Höhepunkt in der Zuschauerquote für die Präsidentschaftskampagne 2024. Der verbale Schlagabtausch zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris und dem ehemaligen Präsidenten Donald J. Trump zog nach Angaben von Nielsen 67,1 Millionen Live-Zuschauer vor die Bildschirme. Dies ist ein Anstieg von 31 Prozent im Vergleich zu dem im Juni ausgetragenen Duell zwischen Trump und Präsident Biden. Trotz der fragmentierten Medienlandschaft und der zunehmenden Individualisierung des Nachrichtenkonsums üben Präsidentschaftsdebatten nach wie vor eine starke Anziehungskraft aus. Die Nielsen-Daten berücksichtigen zudem nicht die Millionen von Zuschauern, die über soziale Medien, verschiedene Websites und Streaming-Dienste zusahen. Die von ABC News in Philadelphia ausgerichtete Debatte konnte zwar nicht mit kulturellen Großereignissen wie dem "Seinfeld"-Finale 1998 (76,3 Millionen Zuschauer) mithalten, jedoch waren die Einschaltquoten dennoch beeindruckend. Das Zuschauerinteresse ähnelte dem Niveau von Trumps zweiter Debatte mit Hillary Clinton 2016 und Präsident Obamas erster Begegnung mit Mitt Romney 2012. Insbesondere jüngere und mittelalte Erwachsene trugen maßgeblich zu den hohen Zuschauerzahlen bei. Rund 50 Prozent mehr Erwachsene im Alter von 18 bis 54 Jahren verfolgten die Debatte zwischen Harris und Trump im Vergleich zum Juni-Duell, so Nielsen. Mit etwa 19,1 Millionen Zuschauern war ABC News der größte Gewinner des Abends, gefolgt von Fox News, die 9,1 Millionen Zuschauer anlockten und damit die größte Zuschauerzahl aller Kabelsender erreichten. CNN, das das Juni-Duell ausrichtete, verzeichnete dagegen die niedrigste Gesamtzuschauerzahl unter den sieben größten Sendern, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Juni, als es noch die höchste Zuschauerzahl hatte. Fernsehexperten hatten aufgrund mehrerer Faktoren mit einer höheren Zuschauerzahl für die Debatte am Dienstag gerechnet. Die Juni-Debatte fand weit früher im Kalenderjahr statt, als viele Amerikaner im Urlaub waren. Im Herbst ist die Fernsehnutzung generell höher als im Sommer. Der kürzlich erfolgte Rückzug von Präsident Biden aus dem Rennen und die Übernahme seiner Position durch Kamala Harris haben das Interesse an der Wahl neu belebt. Besonders Wähler äußerten verstärkt den Wunsch, mehr über Harris zu erfahren, knapp zwei Monate vor dem Wahltag.