Die Automobilindustrie hat ein bemerkenswertes Jahr hinter sich, geprägt von Rekordgewinnen und steigenden Umsätzen, wie aus einer aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht.
Insgesamt haben die 16 größten Autokonzerne der Welt einen beeindruckenden Gesamtumsatz von über zwei Billionen Euro erzielt – ein Anstieg von 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch nicht alle Nachrichten sind positiv, da die Branche mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen hat, die potenzielle Käufer jedoch ausnutzen könnten.
Mercedes-Benz
In der Liga der Giganten steht Mercedes-Benz an der Spitze. Mit einer Ebit-Marge von 12,8 Prozent übertraf der Stuttgarter Autobauer die Konkurrenz und erzielte den Titel des profitabelsten Automobilkonzerns weltweit. Die Rangliste wird weiterhin von anderen namhaften deutschen Firmen wie Stellantis und BMW angeführt, die mit Margen von 12,1 Prozent bzw. 11,9 Prozent knapp dahinterliegen.
Trotz dieser beeindruckenden Zahlen sind nicht alle Trends positiv. Insbesondere Tesla erlebte einen signifikanten Rückgang der Gewinnmarge von 16,8 Prozent im Vorjahr auf 9,2 Prozent. Dieses Absinken platzierte das Unternehmen von Elon Musk nur noch im Mittelfeld der Branche.
Auch Volkswagen fand sich mit einer weniger beeindruckenden Leistung auf dem zehnten Platz wieder, während Ford die Liste der untersuchten Hersteller abschließt.
Schwierigkeiten und Opportunitäten der schwankenden Branche
Die Autoindustrie steht jedoch vor mehreren großen Herausforderungen. EY-Experte Constantin Gall deutet an, dass die Nachfrage nach Neuwagen deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegt, mit signifikanten Überkapazitäten, die sowohl Hersteller als auch Zulieferer belasten.
Zusätzlich erschweren stockende Fortschritte im Bereich der Elektromobilität die Lage. Die meisten Milliardengewinne stammen immer noch aus dem Verkauf von Verbrennungsmotoren, während die Rentabilität der Elektrofahrzeuge weiterhin auf sich warten lässt.
Ein weiteres Problem stellt der rückläufige Automobilabsatz in China dar, wo abgesehen von Volkswagen und BMW alle großen Hersteller einen Absatzrückgang verzeichneten.
Chancen für Konsumenten
Trotz der Schwierigkeiten bietet die aktuelle Marktsituation auch Chancen für die Verbraucher. Viele Autobauer und Händler locken Kunden mit Preissenkungen, attraktiven Finanzierungsangeboten und Sondermodellen zurück in die Autohäuser.
Laut Ferdinand Dudenhöffer, einem renommierten Autoexperten, werden derzeit insbesondere für Verbrennermodelle beträchtliche Rabatte gewährt, was in einem durchschnittlichen Nachlass von 16,9 Prozent resultiert – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr.