09. März, 2025

Wirtschaft

Rekordzahl an Post-Beschwerden: Steigende Frustration bei Verbrauchern

Rekordzahl an Post-Beschwerden: Steigende Frustration bei Verbrauchern

Die Bundesnetzagentur verzeichnete im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand an Beschwerden zur Postversorgung mit insgesamt 44.406 Eingaben. Dies stellt einen Anstieg um fast sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und übertrifft knapp die bisherige Höchstmarke aus dem Jahr 2022. Bemerkenswert ist der Vergleich zu 2021, als lediglich 15.118 Beschwerden eingingen. Das Hauptziel dieser Frustration war erneut der Marktführer DHL und seine Sparte Deutsche Post, auf die 89 Prozent der Beschwerden entfielen.

Neben Mängeln bei der Zustellung von Sendungen wurden auch Probleme mit Filialöffnungszeiten und selten geleerten Briefkästen beklagt. Besonders ärgerlich für Verbraucher sind angeblich nicht realisierte Zustellversuche trotz anwesender Empfänger. DHL betont, dass der Anteil kritischer Wortmeldungen gemessen an den Milliarden von Sendungen gering sei. Ein Firmensprecher versicherte, dass weiterhin intensiv an einer Qualitätsverbesserung gearbeitet werde.

Die Bundesnetzagentur unternimmt gelegentlich sogenannte Anlassprüfungen, wenn die Beschwerden in einer Region überhandnehmen. Im Jahr 2024 wurden 27 solcher Prüfungen veranlasst. Regionen wie Bochum, Stuhr und Erlensee berichteten dabei von Engpässen bedingt durch Personalmangel und organisatorische Schwierigkeiten. Diese wurden durch Neueinstellungen und Vertretungskräfte bearbeitet. Anfang 2025 trat zudem die Reform des Postgesetzes in Kraft, die der Aufsichtsbehörde ein schärferes Instrumentarium bietet, inklusive der Möglichkeit zur Verhängung von Bußgeldern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die Ankündigung der Post, bis Jahresende 8.000 Stellen abzubauen, was bei der Betrachtung der bisherigen Personallücken durchaus kritisch zu sehen ist. Die Politik, vertreten durch den SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Roloff, warnt vor negativen Konsequenzen für die Zustellqualität. Der universelle Dienstcharakter der Post müsse unbedingt in hoher Qualität gewährleistet bleiben, um den wachsenden Unmut der Verbraucher nicht zu weiterem Eskalieren zu bringen.