Im dritten Quartal diesen Jahres erreichte die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland einen neuen Höchststand, trotz der schwachen Konjunktur. Mit der üblichen Herbstbelebung stieg die Anzahl der Arbeitnehmer und Selbstständigen um 0,3 Prozent auf 46,04 Millionen, berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag. Allerdings fiel der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr geringer aus und schwächte sich auch im Vergleich zu den vorherigen Quartalen dieses Jahres ab. Beachtlich ist, dass in Deutschland rund 84,5 Millionen Menschen leben.
Trotz der gestiegenen Anzahl an Erwerbstätigen blieb das volkswirtschaftliche Arbeitsvolumen in den Monaten Juli bis September unverändert bei 15,8 Milliarden Stunden. Das bedeutet, dass die durchschnittliche Arbeitsleistung der einzelnen Personen um 0,7 Prozent auf 342,3 Stunden pro Quartal zurückging. Im Vergleich zum Vorjahresquartal arbeitete jeder im Durchschnitt 2,5 Stunden weniger.
Der Beschäftigungszuwachs war vor allem im Dienstleistungsbereich zu verzeichnen, in dem knapp 300.000 Menschen mehr als im Vorjahr tätig waren. Auch in der Industrie (+17.000) und im Baugewerbe (+21.000) gab es mehr Arbeitsplätze. Interessanterweise ging die Zahl der Selbstständigen und der mithelfenden Familienangehörigen erstmals seit gut elf Jahren nicht mehr zurück. Sie erreichte mit 3,9 Millionen Menschen erneut das Niveau des Vorjahresquartals.
Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und die Rekordzahl an Erwerbstätigen sind ein vielversprechendes Zeichen, vor allem angesichts der schwachen Konjunktur. Es bleibt abzuwarten, ob der Beschäftigungszuwachs auch in den kommenden Quartalen anhält und sich möglicherweise sogar weiter verstärkt.