Chinesische Aktien verzeichnen ihre beste Woche seit 2008, nachdem Peking ein wirtschaftliches Konjunkturpaket in Höhe von 114 Milliarden US-Dollar ins Leben gerufen hat, um den Aktienmarkt zu stützen.
Der CSI 300 Index, der Unternehmen aus Shanghai und Shenzhen umfasst, stieg in dieser Woche um 14,9 Prozent und erlebte damit seine beste Performance seit November 2008, als China ein ähnliches Konjunkturpaket als Reaktion auf die globale Finanzkrise ankündigte.
Der Anstieg erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die chinesische Führung bestrebt ist, die Kapitalmärkte des Landes zu unterstützen, die Krise im Immobiliensektor zu stabilisieren und den inländischen Konsum zu fördern, um das Jahresziel von fünf Prozent Wirtschaftswachstum zu erreichen.
Am Dienstag gab die Zentralbank Chinas ein Kreditpaket in Höhe von 800 Milliarden Yuan (114 Milliarden US-Dollar) bekannt, das zur Unterstützung der Kapitalmärkte des Landes dient. Die Mittel sollen Unternehmen für den Rückkauf eigener Aktien sowie nicht-banken Finanzinstituten, wie Versicherungen, zur Verfügung gestellt werden, um lokale Aktien zu erwerben.
Der Hang Seng Index in Hongkong stieg am Freitag um 3,7 Prozent und verzeichnete seit Wochenbeginn einen Zuwachs von 12 Prozent – der beste Wochengewinn seit August 2007. Der China-Rallye hat auch den breiteren MSCI Asia Pacific Index in dieser Woche um 4 Prozent ansteigen lassen.
„Wir stehen an einem entscheidenden Moment für die chinesische Wirtschaft und ihren Aktienmarkt“, sagte Nicholas Yeo, Leiter China-Aktien bei Abrdn. Er stellte in einem Bericht fest, dass die jüngste Zinssenkung der US-Notenbank ebenfalls für Rückenwind sorge.
Folglich könnten globale Lockerungsmaßnahmen die Konsumausgaben fördern, was China als größtem Exporteur der Welt zugutekomme, ergänzte Yeo.
Die chinesischen Behörden beschränkten im August die täglichen Nordverbindungen durch das Hong Kong Stock Connect-Programm, das Fremdanlegerströme in chinesische Aktien zeigt.
Citi berichtete jedoch, dass die vergangenen drei Tage „die geschäftigste Zeit für das Aktienverkaufs- und Handelsteam von Citi in der Asien-Region waren, mit Rekordumsätzen in Hongkong und chinesischen Festlandsaktien.“
Die Shanghai Stock Exchange veröffentlichte am Freitag eine Mitteilung, in der sie Anleger vor „abnormal“ langsamen Transaktionsgeschwindigkeiten warnte, bedingt durch hektischen Morgenshandel, so zwei Personen, die mit der Situation vertraut sind.
„Wir können dies nicht als die gleiche alte Politik abtun“, sagte Winnie Wu, Aktienstrategin bei der Bank of America. „Es ist das erste Mal, dass die Regierung zu gehebelten Investitionen in den Aktienmarkt ermutigt. Eine liquiditätsgestützte Erholung sollte immer noch erhebliches Potenzial haben.“
David Chao, globaler Marktstratege bei Invesco, sagte, dass die Erholung der chinesischen Aktien nachhaltig sein könnte. „Chinesische Märkte sind von Momentum geprägt, und ich sehe bestimmte Parallelen zwischen der aktuellen Rallye und der von 2014-2015, als der Shanghai Index zwischen Juni 2014 und Juni 2015 um etwa 150 Prozent stieg, aber dann einbrach.“
Chao führte weiter aus, dass aufgrund der schwächelnden Dollar-Entwicklungen und der Zinssenkungen durch die Federal Reserve eine „mögliche Rotation von teuren und überlaufenen globalen Tech-Investitionen hin zu günstigeren [Schwellenmarkt]-Vermögenswerten“ vorhersehbar sei.