Der Appetit auf Pommes, Kartoffelsalat und Chips erreicht neue Höhen: Im Wirtschaftsjahr 2022/23 haben die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland durchschnittlich 37,9 Kilogramm Kartoffelerzeugnisse verzehrt. Dies gab die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft am Freitag in Bonn bekannt. Damit wurde der bisher höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Wirtschaftsjahr 1990/91 erreicht. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag damals noch bei 29,1 Kilogramm. Bereits 2017/18 wurde mit einem Durchschnittswert von 36,8 Kilogramm ein Rekordwert erzielt. Pommes, Kartoffelsalat und Chips stellen dabei die größten Kategorien unter den Kartoffelerzeugnissen dar.
Ein Grund für den gestiegenen Absatz ist laut der Bundesbehörde die gestiegene Nachfrage nach der Corona-Pandemie. Es werde vermehrt außer Haus gegessen, so eine Sprecherin. Zudem spielte die schnelle Zubereitung von Kartoffelerzeugnissen, insbesondere Tiefkühlware, im Vergleich zu Frischkartoffeln eine Rolle.
Gleichzeitig wurde im Wirtschaftsjahr 2022/23 der Verzehr von frischen Kartoffeln um etwa vier Kilogramm pro Kopf im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag bei 16,2 Kilogramm, was den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen bedeutet. Auch der Gesamtverbrauch von Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen erreichte mit 54,1 Kilogramm pro Kopf einen neuen Tiefststand. Der Gesamtverbrauch ist seit 1990/91 um 28 Prozent zurückgegangen, da vermehrt Reis und Nudeln verwendet werden, erklärte die Sprecherin. Damals wurden in Deutschland noch etwa 75 Kilogramm Kartoffeln pro Kopf und Jahr konsumiert, darunter fast 46 Kilogramm Frischkartoffeln.
Insgesamt wurden in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2022/23 10,7 Millionen Tonnen Kartoffeln erzeugt. Aufgrund von Hitze und Trockenheit lag die Menge jedoch um 5,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.