04. Januar, 2025

Reichtum

Rekordvermögen: Deutsche Haushalte sparen so viel wie nie

Rekordvermögen: Deutsche Haushalte sparen so viel wie nie

Die privaten Haushalte in Deutschland verzeichnen einen noch nie dagewesenen Reichtum. Laut einer Hochrechnung der DZ Bank belief sich das Geldvermögen im Jahr 2024 auf beeindruckende 9,3 Billionen Euro, was einem Anstieg von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Vermögensanstieg ist auf den Boom an den Aktienmärkten sowie die hohe Sparbereitschaft der Deutschen zurückzuführen.

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage und einer nachlassenden Inflation zeigt sich die Bevölkerung weiterhin äußerst sparsam. DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel prognostiziert für das Jahr 2025 einen weiteren Anstieg des privaten Geldvermögens um rund vier Prozent, wodurch es voraussichtlich auf 9,8 Billionen Euro anwachsen könnte.

Deutsche Haushalte halten bemerkenswerte 11,5 Prozent ihres verfügbaren Einkommens zurück, was deutlich über dem internationalen Vergleich liegt. Im dritten Quartal 2024 betrug die Sparquote 10,6 Prozent, angetrieben von einem stärkeren Anstieg des verfügbaren Einkommens im Vergleich zum Konsum.

Während der Corona-Pandemie erreichte die Sparquote mit 15,9 Prozent und 14,1 Prozent in den Jahren 2020 und 2021 Rekordhöhen. Auch im Jahr 2023 blieben die Deutschen mit einer Sparquote von 10,4 Prozent im internationalen Spitzenfeld, übertroffen nur von Ländern wie der Schweiz und den Niederlanden.

Zusätzlich boomten die Börsen, was etwa 9,4 Prozent des privaten Geldvermögens direkt in Aktien hielt. Diese Entwicklung führte 2023 zu einem beachtlichen Wertzuwachs von fast 200 Milliarden Euro. Mit dem Ende der Null- und Negativzinsära gewinnen zudem Festgeldanlagen wieder an Attraktivität. Im Vorjahr stiegen Zinseinkünfte privater Haushalte aus Bankeinlagen auf rund 30 Milliarden Euro.

Neue Zahlen zur Entwicklung der Geldvermögen werden im Frühjahr von der Deutschen Bundesbank präsentiert. Dabei werden primär Bargeld, Bankeinlagen und Wertpapiere wie Aktien berücksichtigt, während Immobilien außen vor bleiben.