Britische Geschäfte und Restaurants stehen vor erheblichen steuerlichen Herausforderungen, nachdem die neue Haushaltsplanung von Rachel Reeves die Unternehmenslandschaft erschüttert hat. Eine neue Analyse des Centre for Policy Studies (CPS) zeigt, dass die Kosten zur Beschäftigung eines Vollzeitmitarbeiters mit Mindestlohn in diesem Jahr um 2.367 Pfund auf über 24.800 Pfund pro Person steigen werden. Mehr als 5.000 Pfund davon fließen direkt in die Kassen des Schatzamts.
Dieser Anstieg ist eine Folge der Entscheidung der Kanzlerin, die Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur Nationalen Versicherung sowie eine inflationsgerechte Erhöhung des Mindestlohns ab April zu genehmigen. Laut CPS wird ein Rekordbetrag von 21,3% der Ausgaben von Unternehmen für Mindestlohnpersonal in Form von Steuern an den Staat gehen, verglichen mit 17,5% im Vorjahr.
Der Sprung in der Steuerbelastung ist der größte jährliche Anstieg seit Einführung des Mindestlohns im Jahr 1999. In den vergangenen 25 Jahren hat der „Steuerkeil“ - bestehend aus den Steuern, die sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber entrichten - nie die 20%-Marke überschritten. Zum Vergleich: 2015, als die Koalitionsregierung den steuerfreien Grundfreibetrag erhöhte, lag der Steuerkeil bei nur 11% eines Mindestlohngehalts.
Robert Colvile, Direktor des CPS, warnte davor, dass diese „Steuern auf Arbeitsplätze“ das Wirtschaftswachstum untergraben und dazu führen könnten, dass Unternehmen weniger neue Stellen schaffen. Die Erhöhung der Beschäftigungskosten trifft besonders hart die Einzelhandels- und Gastgewerbebranche, wo viele Mindestlohnmitarbeiter beschäftigt sind.
Kate Nicholls, Geschäftsführerin von UKHospitality, fordert die Regierung auf, diese Änderungen dringend zu überdenken und deren Einführung im April zu verschieben, um Unternehmen Zeit zur Erörterung schützender Maßnahmen zu geben. Nach Angaben des British Retail Consortium (BRC) wird allein der Einzelhandelssektor mit zusätzlichen Kosten in Höhe von 7 Mrd. Pfund belastet.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Besucherzahlen in Geschäften rückläufig sind. Wie das BRC berichtet, sank die Laufkundschaft im Jahr 2024 um 2,2% gegenüber dem Vorjahr und fiel damit das zweite Jahr in Folge. Helen Dickinson, CEO des BRC, kommentierte: "Ein grauer Dezember mit weniger Käufern an allen Standorten krönte ein enttäuschendes Jahr für den britischen Einzelhandel."