Die britische Regierung bereitet laut aktuellen Informationen eine beispiellose Ausschreibungsrunde für erneuerbare Energien vor, um ihre ehrgeizigen Ziele zur sauberen Energieerzeugung zu erreichen. Am Freitag wird Energieminister Ed Miliband den "Clean Power 2030 Aktionsplan" vorstellen, der beschreibt, wie das Energienetz bis zum Ende des Jahrzehnts dekarbonisiert werden soll. Premierminister Sir Keir Starmer hatte das Vorhaben kürzlich als eines seiner bedeutendsten Ziele benannt.
Großbritannien fördert grüne Energieprojekte durch "Contracts for Difference" (CFD), bei denen der Staat den Entwicklern einen festen Preis für den erzeugten Strom garantiert. Im September hatte die neue Labour-Regierung bei einer CFD-Auktion Mittel für 131 Projekte gesichert, was einer Erzeugungskapazität von 9,6 Gigawatt entspricht und elf Millionen Haushalte versorgen könnte.
Nachdem im Jahr 2023 eine Ausschreibungsrunde unter der vorherigen konservativen Regierung gescheitert war, planen die Minister für 2025 die bisher größte Auktion, um das 2030-Ziel von mindestens 95 Prozent Strom aus niedrigen Kohlenstoffquellen zu erreichen. Beobachter warnen jedoch vor möglichen Kontroversen aufgrund der Auswirkungen auf die Energiepreise. Obwohl geplante Einsparungen bis zu 300 Pfund im Jahr 2030 prognostiziert werden, bleibt Skepsis hinsichtlich der Machbarkeit dieser Versprechen.
Ein Bericht des National Energy System Operator zeigt mögliche Wege auf, die erforderlichen Kapazitäten bis 2030 zu erreichen, darunter eine Erhöhung der Offshore-Windkraft von derzeit 15 GW auf bis zu 50 GW. Zudem soll die Kernenergieerzeugung teilweise von bestehenden Anlagen wie Sizewell B gewährleistet werden. Dies würde allerdings auch größere Flexibilität in der Energienutzung von Unternehmen und Haushalten erfordern.