02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Rekordtourismus in Spanien: Ein Hoch auf die Wirtschaft, Frust bei den Einheimischen

Rekordtourismus in Spanien: Ein Hoch auf die Wirtschaft, Frust bei den Einheimischen

Die Zahl internationaler Besucher in Spanien befindet sich auf einem neuen Höchststand. Laut Angaben der nationalen Statistikbehörde INE besuchten in den ersten acht Monaten des Jahres 64,3 Millionen Menschen das Land, ein Anstieg von 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem stiegen die Gesamtausgaben der Touristen um fast 18 Prozent auf beachtliche 86,5 Milliarden Euro.

Im August verzeichnete Spanien beeindruckende elf Millionen Touristen und Geschäftsreisende, 7,3 Prozent mehr als im August des Vorjahres. Diese hinterließen etwa 15,3 Milliarden Euro in der spanischen Wirtschaft, was einen Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Ausgaben pro Kopf kletterten ebenfalls um 5,3 Prozent auf etwa 1.400 Euro.

Angeführt wird die Besucherliste von britischen Touristen, die mit rund 12,7 Millionen Besuchern vertreten sind, gefolgt von Franzosen mit 9,2 Millionen und Deutschen mit über acht Millionen Besuchen. Die beliebtesten Reiseziele innerhalb Spaniens waren Katalonien mit fast 13,8 Millionen Einreisen, gefolgt von den Balearen und deren Hauptinsel Mallorca mit knapp 11,2 Millionen Besuchern. Die Kanaren und Andalusien folgten dicht dahinter.

Trotz des rasanten Anstiegs der Tourismuszahlen und vielerorts steigenden Einnahmen wächst der Unmut bei den Einheimischen. In touristischen Hochburgen wie Mallorca, Barcelona und Málaga sowie auf den Kanaren kam es zu zahlreichen Protesten. Die Ursachen liegen vor allem in der wachsenden Wohnungsnot, die auf die Zunahme von Ferienwohnungen zurückgeführt wird, sowie in Verkehrsstaus, Lärm und Schmutz.

Tourismusminister Jordi Hereu nahm dies allerdings gelassen und lobte die erfreulichen Rekordergebnisse. Er hob hervor, dass die Zahl der Beschäftigten im Sektor im August mit rund 2,9 Millionen um 5,5 Prozent höher als im gleichen Vorjahresmonat lag. Der Tourismus trägt nahezu 14 Prozent zum spanischen Bruttoinlandsprodukt bei, in Regionen wie Mallorca und den Balearen liegt dieser Anteil sogar bei etwa 35 Prozent.