12. Dezember, 2024

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Rekordtiefststände bei SThree: Unsicherheiten bremsen Personalvermittler aus

Rekordtiefststände bei SThree: Unsicherheiten bremsen Personalvermittler aus

Die Sorge um einen Abschwung im Arbeitsmarkt gewann am Donnerstag an Fahrt, als SThree eine drastische Gewinnwarnung für das kommende Jahr herausgab. Diese Ankündigung ließ die Aktien des spezialisierten Personalvermittlers sowie weiterer an der Londoner Börse notierter Headhunter in den Keller rasseln. SThree, das sich auf die Vermittlung von Fachkräften in Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (STEM) spezialisiert hat, prognostizierte Vorsteuergewinne von rund 25 Millionen Pfund für das nächste Jahr. Dies liegt weit unter den Analystenschätzungen von 66,6 Millionen Pfund. Für das am 30. November 2024 endende Geschäftsjahr erwarten Analysten Gewinne von 67,4 Millionen Pfund. Diese Warnung folgt auf eine harte Phase für Personalvermittler, die aufgrund von Entlassungen und verzögerten Einstellungsentscheidungen internationaler Unternehmen, bedingt durch geopolitische Unsicherheiten und schwierige wirtschaftliche Bedingungen, zu kämpfen haben. Aktien von SThree fielen im frühen Handel in London um bis zu 36 Prozent auf etwa 2,31 Pfund – den niedrigsten Stand seit 2020 – und lagen bis zum späten Vormittag 24 Prozent im Minus. Dieser negative Trend belastete auch andere Personalvermittler: Hays verlor 5 Prozent, während die Aktien von PageGroup um 3 Prozent absackten. Die Unsicherheiten auf politischer und makroökonomischer Ebene, besonders in Europa, führten laut SThree zu schwacher Geschäftstätigkeit, da Unternehmen ihre Entscheidungsfindung verzögerten. Der Vorstandsvorsitzende Timo Lehne erklärte, dass die erwartete Entspannung der Marktbedingungen noch ausbleibe und das Unternehmen daher vorsichtig auf das Finanzjahr 2025 blicke. Hinzu kommen steigende Kosten für britische Unternehmen aufgrund erhöhter Arbeitgeberbeiträge zur Nationalversicherung, die im Budget von Finanzministerin Rachel Reeves im Oktober angekündigt wurden. Bereits am Dienstag hatte die Jobplattform Indeed berichtet, dass die Einstellungszahlen in Großbritannien stärker gefallen seien als in anderen großen Volkswirtschaften. Die veröffentlichten Stellenangebote lagen 13 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie und 23 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Insbesondere in den Bereichen Tech, Softwareentwicklung und Informationsdesign ist der Rückgang tiefgreifender und anhaltender – ein Trend, der STEM-orientierte Vermittler wie SThree besonders treffen dürfte.