Die Weltmeere verzeichneten im Jahr 2024 beispiellose Wärmerekorde, sowohl an der Oberfläche als auch in den Tiefen bis zu 2000 Metern, wie eine Studie von Forschern um Lijing Cheng vom Institut für Atmosphärenphysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften offenbart. In der Untersuchung wird der entscheidende Einfluss der Ozeane auf das globale Klima betont, da sie rund 90 Prozent der durch Treibhausgase erzeugten Wärme aufnehmen. Die freigesetzte Wärme und Feuchtigkeit haben direkten Einfluss auf das Wettergeschehen.
Besonders besorgniserregend ist laut Studie die stetige Beschleunigung der Aufheizung der Ozeane. Seit 1986 haben die Meere jährlich dreimal so viel Wärme gespeichert wie im Durchschnitt der Jahre 1958 bis 1985, und diese Entwicklung sei eng verbunden mit einer Zunahme von extremen Wetterphänomenen. Die Oberflächentemperaturen der Ozeane steigen seit Mitte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich und lagen 2024 um rund 0,61 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010.
Diese zunehmende Energiekonzentration in den Meeren hat zudem weitreichende Auswirkungen. Die Intensität von Stürmen, wie Taifunen und Hurrikans, sowie marine Hitzewellen, werden durch die zusätzlichen Wärme- und Feuchtigkeitsmengen in der Atmosphäre verstärkt. Die Folge: kraftvollere Regenstürme, stärkere Winde und gravierendere Überschwemmungen. Die fortschreitende Erwärmung reduziert weiterhin den Sauerstoffgehalt im Meer, was die Unterwasserwelt und Ökosysteme gefährden könnte.
In Anbetracht dieser Entwicklungen prognostizieren Experten, dass dieser Trend einer beschleunigten Erwärmung fortbestehen wird, solange menschengemachte Treibhausgase weiter freigesetzt werden.