10. Oktober, 2024

Wirtschaft

Rekordniveau bei Firmenpleiten: Nachholeffekte und Wirtschaftsflaute belasten Unternehmen

Rekordniveau bei Firmenpleiten: Nachholeffekte und Wirtschaftsflaute belasten Unternehmen

Die Wirtschaftsinstitute Deutschlands blicken besorgt auf die jüngsten Zahlen der Unternehmensinsolvenzen. Laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erreichten die Insolvenzen im dritten Quartal 2024 ein Rekordhoch, wie es seit 2010 nicht mehr verzeichnet wurde. Ein Zusammenspiel aus einer schwächelnden Wirtschaft und Nachholeffekten der Corona-Jahre stellt deutsche Unternehmen vor große Herausforderungen. Besonders in den südlichen Bundesländern scheint der Druck enorm zu steigen. In Bayern und Baden-Württemberg wurde mit einem Plus von 56 und 42 Prozent der stärkste Zuwachs bei den Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahresquartal festgestellt. Diese Zahlen spiegeln eine allgemeine Tendenz wider, bei der insbesondere unternehmensnahe Dienstleistungen mit einem Anstieg von 31 Prozent auffallen. Nahezu explodiert sind die Insolvenzen im Grundstücks- und Wohnungswesen, wo ein Zuwachs von 69 Prozent beobachtet wurde. Das IWH führt diese Erhebungen durch die Analyse von Insolvenzen in den deutschen Registergerichten durch. Die aktuelle Lage erinnert stark an die Nachwirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009, als im zweiten Quartal 2010 die Insolvenzzahlen zuletzt deutlich höher lagen.