10. Januar, 2025

Märkte

Rekordjahr für US-ETFs: Neue Höchstwerte bei Investitionen

Rekordjahr für US-ETFs: Neue Höchstwerte bei Investitionen

Die ETF-Branche in den USA erlebt 2024 ein außergewöhnliches Wachstum, mit Investitionen in nie dagewesener Höhe von insgesamt 1,15 Billionen US-Dollar in börsennotierte US-Fonds. Diese Zahlen verdeutlichen das große Vertrauen der Anleger in den US-amerikanischen Markt, trotz der historisch hohen Bewertungen. Matthew Bartolini, Leiter der Americas ETF-Analyse bei State Street, betont, dass insbesondere die Bereiche Wachstum und Technologie im Fokus stehen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass US-Aktien in den letzten zwei Jahren eine Performance von 53% erreichten, was die besten Ergebnisse seit 1998 darstellt, während internationale Märkte hinterherhinken. US-Equity ETFs verzeichneten beeindruckende 672 Milliarden Dollar an Zuflüssen und erzielten damit einen 22-monatigen Rekordwert. Besonders der Dezember stach hervor, als diese Fonds 87% aller Equity ETF-Zuflüsse auf sich vereinten. Im vierten Quartal des Jahres sammelten ETFs über 430 Milliarden Dollar ein, was laut State Street die höchste jemals gemessene Zuflussmenge über einen Drei-Monats-Zeitraum darstellt. Interessanterweise zog der November mit 160 Milliarden Dollar die höchsten monatlichen Zuflüsse des Jahres an, gefolgt von Dezember mit 150 Milliarden Dollar. Bartolini beschreibt, dass durch diese dynamischen Zuflüsse und die stärkeren Marktrenditen US-Equity ETF-Assets nun einen Marktanteil von 82% des Gesamtvermögens darstellen. Wachstumsorientierte ETFs überstiegen mit 115 Milliarden Dollar erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar an Zuflüssen und übertrafen damit Wert-ETFs in Rekordhöhe. Technologie-ETFs allein verbuchten 33 Milliarden Dollar, wobei diese 76% aller Sektorzuflüsse ausmachen, trotz nur eines Anteils von 37% am Sektorvermögen. Die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, angeführt von US-Unternehmen, hat entscheidend zur Verlagerung in Richtung Wachstum und Technologie beigetragen. Trotz der angespannten Bewertungen bleibt das Interesse an US-Aktien stark: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 liegt 45% über dem 35-jährigen Median und das Bewertungsprämium gegenüber Nicht-US-Aktien hat ein historisches Hoch erreicht. Diese hohen Bewertungen setzen voraus, dass US-Unternehmen große Wachstumserwartungen erfüllen müssen, um diese Premiumpreise zu rechtfertigen. Neben Aktien-ETFs war auch das Anleihesegment erfolgreich, mit einem Rekordzufluss von 303 Milliarden Dollar. Besonders risikofreudige Kreditsektoren konnten mit 87 Milliarden Dollar punkten, wobei Loan-ETFs alleine für 26 Milliarden Dollar sorgten.