Die derzeitigen Unsicherheiten an den globalen Finanzmärkten, die durch die kontroverse Zollpolitik der Vereinigten Staaten ausgelöst wurden, haben Investoren dazu veranlasst, vermehrt auf Gold als sicheren Hafen zu setzen. Dies hat den Preis des Edelmetalls auf neue Rekordhöhen getrieben. In London stieg der Preis für eine Feinunze Gold erstmalig über die Marke von 3.200 US-Dollar und erreichte in der Spitze sogar 3.220 US-Dollar. Trotz einer teilweisen Rücknahme der strikten Zollmaßnahmen durch die US-Regierung infolge erheblicher Turbulenzen an den Finanzmärkten, verzeichnete Gold in den vergangenen drei Handelstagen einen beachtlichen Preisanstieg von acht Prozent.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump im Januar hat der Goldpreis insgesamt um etwa 18 Prozent zugelegt. Die Marktteilnehmer sorgen sich aufgrund der restriktiven Zollpolitik der Trump-Administration um mögliche Beeinträchtigungen des globalen Wirtschaftswachstums, was Anleger zunehmend in sichere Anlageklassen wie Gold drängt. Die zunehmenden Spannungen und Unsicherheiten in der internationalen Handelspolitik haben das Vertrauen der Investoren in traditionelle Aktienmärkte erschüttert und die Nachfrage nach Vermögenssicherungen wie Gold beflügelt.
Ein weiterer Treiber für den Anstieg des Goldpreises ist die Schwäche des US-Dollars, der im Vergleich zu anderen führenden Währungen stetiger unter Druck gerät. Der Euro kletterte im Handel mit dem Dollar auf den höchsten Stand seit Februar 2022. Da Gold hauptsächlich in US-Dollar gehandelt wird, hat ein schwächerer Dollar den Effekt, Gold für Käufer außerhalb der USA erschwinglicher zu machen, was die Nachfrage nach dem wertvollen Metall zusätzlich anheizt. In Euro bewertet, bleibt der Goldpreis unter dem jüngsten Rekordhoch und wurde zuletzt bei 2.830 Euro gehandelt, was die Positionierung von Anlegern in europäischen Märkten beeinflussen könnte.
Gleichzeitig bemühen sich die USA um Verhandlungen mit mehreren Handelspartnern, um eine Ausweitung des Zollkonflikts zu verhindern. Dennoch bleibt die Stimmung am Rohstoffmarkt skeptisch, inwieweit kurzfristig Fortschritte erzielt werden können. Dominic Schnider, ein angesehener Rohstoffexperte der UBS, gab sich optimistisch hinsichtlich der Entwicklung des Goldpreises: In Anbetracht der gegenwärtigen geopolitischen und wirtschaftlichen Dynamiken sei mit einem Eingreifen der US-Notenbank Federal Reserve zu rechnen, welches dem Goldpreis weiteren Auftrieb verleihen könnte. Diese Einschätzungen deuten auf eine Fortsetzung der Unsicherheit hin, die den Goldmarkt stützt und möglicherweise zu weiteren Preisbewegungen führen wird.