22. Dezember, 2024

Märkte

Rekordhochs: Goldpreis setzt eindrucksvollen Aufwärtstrend fort

Rekordhochs: Goldpreis setzt eindrucksvollen Aufwärtstrend fort

Der Goldpreis hat am Donnerstag seine beeindruckende Aufwärtsbewegung ungebrochen fortgesetzt und den fünften Handelstag in Folge neue Rekordstände erreicht. An der Börse in London erklomm der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls (etwa 31,1 Gramm) einen noch nie dagewesenen Höchststand von 2.685,58 US-Dollar. Auch in Euro setzte sich die Rekordjagd unvermindert fort, mit einem zeitgleichen Peak von 2.407,51 Euro.

Laut Marktbeobachtern bleibt die Spekulation auf weiter sinkende Zinsen der stärkste Preistreiber. Insbesondere, da Gold kein Zinsertrag abwirft, gewinnt es an Attraktivität, wenn die Renditen für Staatsanleihen fallen. 'Je niedriger die Zinsen, umso höher steigt das zinslose Gold', resümierte der Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank die jüngste Entwicklung am Goldmarkt.

Schwache Konjunkturdaten aus den USA haben diese Dynamik zusätzlich befeuert. Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigten unter anderem einen überraschend starken Rückgang der Konsumlaune. Dies hat die Erwartungen einer weiteren deutlichen Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed geschürt. Mittlerweile wird bei den beiden letzten Zinssitzungen der Fed in diesem Jahr mit einer Senkung um insgesamt 0,75 Prozentpunkte gerechnet.

Seit Monatsbeginn hat Gold etwa sieben Prozent an Wert gewonnen, und seit Jahresbeginn summiert sich der Wertzuwachs auf rund 30 Prozent. Neben der Zinsspekulation werden auch geopolitische Sorgen als wichtiger Treiber genannt. 'Der Krieg in der Ukraine und die Krise im Nahen Osten machen Gold weiter zum sicheren Anlagehafen', so Halver.

Analysten der Dekabank identifizieren einen weiteren wesentlichen Preistreiber: 'Ausschlaggebend für die Stärke bleibt neben dem globalen geldpolitischen Lockerungstrend der Zentralbanken auch die strukturelle Nachfrage von Zentralbanken aus Schwellenländern,' heißt es in einem Marktkommentar. Diese Zentralbanken stocken ihre Goldbestände auf, um die Reserven unabhängiger vom Dollar zu machen.

Allerdings warnen die Experten der Dekabank auch vor einer Überhitzung des Marktes. 'Gold ist inzwischen klar überkauft,' stellen sie fest. Markttechnisch bedeutet dies, dass Anleger auf dem aktuellen hohen Niveau zögern, weitere Positionen aufzubauen. Bleiben weitere Impulse in Form von Zinssenkungsspekulationen aus, könnten zunächst Gewinnmitnahmen drohen.