Die Aktie des kanadischen Versicherers Sun Life erreichte kurzzeitig einen neuen Höchststand, nachdem das Unternehmen im dritten Quartal mit seinen Gewinnzahlen positiv überraschte. Unterstützt wurde das Ergebnis von einem bemerkenswerten Anstieg der Erträge aus Gebühren im US-Geschäft. Früh am Dienstag stieg die Aktie von Sun Life um bis zu 4,3 Prozent und erreichte damit einen Wert von 80,82 kanadischen Dollar. Dies ist der höchste Stand seit dem Börsengang im März 2000. Das bereinigte Nettoeinkommen der Lebensversicherungsgesellschaft erhöhte sich im Jahresvergleich um neun Prozent auf etwa 1,02 Milliarden kanadische Dollar, was 1,76 Dollar pro Aktie entspricht und damit die Analystenschätzungen von 1,69 Dollar übertraf. Besonders dynamisch entwickelten sich die US-Gruppenverkäufe, die um 22 Prozent auf 219 Millionen Dollar stiegen. Treiber waren vor allem höhere Umsätze im Bereich Zahn- und Mitarbeiterleistungen. Der Zahnbereich konnte neun Millionen Dollar als bereinigtes Nettoeinkommen erwirtschaften, was angesichts der saisonalen Effekte, ausgelöst durch die Rückkehr in die Schule, als Erfolg gewertet wird. CEO Kevin Strain erläuterte, dass dieser Sektor unter dem Ende der Covid-19-Pandemie gelitten hatte, da viele Mitglieder ihre Medicaid-Mitgliedschaften gekündigt hatten. Strain betonte, dass es Zeit brauche, um die Geschäfte wieder an das Unternehmensziel heranzuführen, jedoch liege die Preisgestaltung im Plan. Die kanadischen Marktgewinne stiegen derweil um elf Prozent auf 375 Millionen kanadische Dollar, hauptsächlich gestützt durch höhere Gebührenerträge im Gruppen-Gesundheits- und Schutzsegment. Sun Lifes Eigenkapitalrendite erreichte 17,9 Prozent und nähert sich damit dem Ziel von 18 Prozent, was Spekulationen nährt, dass das Unternehmen möglicherweise sein Ziel beim bevorstehenden Investorentag anheben könnte. Der Raum für eine Dividendensteigerung um drei kanadische Cent auf 84 Cent je Aktie ist gegeben. Bank of Nova Scotia-Analyst Meny Grauman lobte die Ergebnisse als positiv und meinte, der Bericht unterstreiche das Momentum aus dem zweiten Quartal und bewies, dass das Gewinnverfehlen im ersten Quartal eine Ausnahme darstelle. Trotz eines insgesamt freundlichen Marktumfelds sollte die Marktreaktion auf diesen Abschlussbericht positiv ausfallen.