Die 40-jährigen Staatsanleihenrenditen Japans kletterten auf ein historisches Hoch, während weltweit Anleihen unter Druck geraten und Spekulationen über eine mögliche Zinsanhebung der Bank of Japan im Raum stehen. Ein Plus von bis zu 3 Basispunkten führte die Rendite auf 2,755%, dem höchsten Wert seit der erstmaligen Emission im Jahr 2007. Auch die 20-jährige Anleihenrendite Japans erreichte heute früh den höchsten Stand seit Mai 2011, nachdem die Märkte nach einem Feiertag wieder geöffnet hatten. Weltweit steigen die Renditen aufgrund von Inflationssorgen und zunehmenden Haushaltsdefiziten. Die US-Wirtschaft verzeichnete stärkere als erwartete Daten, was die Erwartungen an Zinssenkungen durch die Federal Reserve dämpfte. Gleichzeitig bewertet der Markt die Auswirkungen der Wahl Donald Trumps neu. „Die Renditen am langen Ende der JGB steigen rapide und erreichen Mehrjahreshöchststände“, erklärte Shoki Omori, Chefstratege bei Mizuho Securities in Tokio. Mit den gestiegenen langfristigen US-Treasury-Renditen gibt es Potenzial für weitere Steigerungen der japanischen Anleihenrenditen. Anleger bereiten sich auf eine mögliche Zinserhöhung der BOJ in den kommenden Monaten vor. Gouverneur Kazuo Ueda signalisiert, dass eine Erhöhung in Betracht gezogen werden könnte, sollten die wirtschaftlichen Verbesserungen anhalten. Konkrete Angaben zum Zeitpunkt einer möglichen Anhebung vermied er jedoch. Overnight Index Swaps zeigen eine 59%ige Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung bei der nächsten Sitzung sowie 84% bis März. Vizegouverneur Ryozo Himino betonte in einer Rede, dass die BOJ-Mitglieder diesen Monat über eine Zinsanhebung beraten, jedoch auch die zahlreichen Risiken im In- und Ausland berücksichtigen.