Das Jahr hat mit einem bemerkenswerten Anstieg von 650 US-ETF-Starts geglänzt, was die bisherige Rekordmarke aus dem Jahr 2023 um 150 übertrifft. Dabei hat Morningstar insbesondere zwei gehebelte ETFs als die schlechtesten Neuzugänge des Jahres bezeichnet. Im Mittelpunkt der Kritik steht der Defiance Daily Target 2X Long MSTR ETF mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Dollar. Bryan Armour, Morningstars Direktor für passive Anlagestrategien, hob in einem Artikel hervor, dass dieser ETF ein "russisches Puppenspiel" an Problemen darstelle. Der ETF konzentriert sich nur auf MicroStrategy, das an sich bereits ein hoch spekulatives Investment in Bitcoin ist. Der ETF verdoppelt das Risiko dieser spekulativen Aktie durch unpräzise Swaps und erhöht so die Volatilitätsrisiken. Zudem wurde das YieldMax Short NVDA Option Income Strategy ETF mit einem Volumen von 13 Millionen Dollar wegen seiner hohen Ertragsversprechen, die jedoch mit erheblichen Abwärtsrisiken durch komplexe Derivate einhergehen, scharf kritisiert. Beide Produkte illustrieren, wie hohe Gebühren und ein übermäßiges Risiko langfristige Gewinne schmälern können. Doch nicht alle neuen ETF-Starts fallen in die Negativliste. Positiv hervorgehoben wurden der Jensen Quality Growth ETF mit 70 Millionen Dollar und der Neuberger Berman Small-Mid Cap ETF mit 216 Millionen Dollar. Jensen setzt auf eine bewährte aktive Strategie mit geringerer Volatilität, während Neuberger Berman eine erprobte Mid-Cap-Strategie bietet. Diese ETF-Lancierungen zeigen die Diskrepanz im diesjährigen Markt auf, wobei Anleger wachsam bleiben müssen, um zwischen Potenzial und Risiko abzuwägen. Ein weiteres Mal schafft es YieldMax auf die Liste der wenig erfolgreichen Starts, nach einem ähnlichen Flop im Vorjahr. Auch 2023 gab es Gewinner, darunter der BlackRock Flexible Income ETF und der Schwab High Yield Bond ETF. Seit 2015 bewertet Morningstar die besten und schlechtesten ETF-Starts fortlaufend.