Der EU-Klimawandeldienst Copernicus hat vorläufige Daten veröffentlicht, die auf einen rekordreichen und außergewöhnlich heißen Sommer in Südosteuropa hinweisen. Bewohner dieser Region mussten zwischen Juni und August an 66 Tagen unter extremem Hitzestress leiden – eine Zahl, die den bisherigen Höchstwert mit großem Abstand übertrifft. Zum Vergleich: Der langjährige Durchschnitt für diesen Zeitraum liegt bei lediglich 29 Tagen. Auch in Fennoskandinavien, einschliesslich Skandinavien, Finnland und der russischen Kola-Halbinsel, wurden Rekordtemperaturen gemessen. Nordwesteuropa hingegen erlebte einen Sommer mit Temperaturen, die im Durchschnitt oder sogar darunter lagen. Eine weitere bemerkenswerte Entwicklung betrifft das Mittelmeer: Die Wassertemperaturen erreichten am 13. August einen beispiellosen Höchstwert von 28,45 Grad Celsius. Die stellvertretende Direktorin des Klimawandeldienstes, Samantha Burgess, betonte die negativen Auswirkungen dieser extremen Temperaturen auf das Wohlbefinden der Menschen in den betroffenen Regionen. „Die Bürger in Südosteuropa erleben mehr Hitzestress als jemals zuvor“, erklärte sie dazu. Darüber hinaus gab es in Sachen Niederschläge gravierende regionale Unterschiede. Während Südosteuropa unter ungewöhnlich wenig Niederschlag litt, verzeichneten Nordeuropa, einschließlich Nord-Großbritanniens und Fennoskandinaviens, sowie die baltischen Staaten bis zu 20 Regentage mehr als üblich. Auch die Wasserstände europäischer Flüsse zeigten ein uneinheitliches Bild: 35 Prozent der Flüsse, vor allem in Südosteuropa, verzeichneten sehr niedrige Wasserstände. Demgegenüber führten Flüsse in weiten Teilen Mitteleuropas für diese Jahreszeit überraschend viel Wasser.