In mehreren chinesischen Provinzen, darunter Shanghai und Zhejiang, stoßen die Stromnetze durch extreme Temperaturen an ihre Belastungsgrenzen. In einigen Regionen erreichten die Temperaturen mit über 40°C historische Höchstwerte. Laut dem staatlichen Fernsehsender CCTV erreichten die Temperaturen in östlichen Gebieten wie Zhejiang, Jiangsu, Shanghai und Anhui sowie in Xinjiang im Nordwesten teilweise bis zu 43,9°C.
Im urbanen Zentrum von Shanghai überschritt die maximale Belastung des Stromnetzes am 2. August erstmals die Marke von 40 Millionen Kilowatt (kW). Die bislang höchsten Temperaturen steigerten den Stromverbrauch in der Stadt mit fast 25 Millionen Einwohnern erheblich, wie das Branchenportal BJX.com berichtete.
Der sprunghafte Anstieg des Stromverbrauchs könnte nach Einschätzung von Reuters eine Stromengpasskrise in Ostchina auslösen. Hauptursache dieser Entwicklung ist der erhöhte Einsatz von Klimaanlagen, was chinesische Meteorologen auf die globale Erderwärmung zurückführen.
Chinas nationale Wetterbehörde warnte angesichts der übermäßigen Stromnutzung und elektrischen Lasten heute (5. August) vor potenziellen Brandgefahren. An sieben nationalen Wetterstationen wurden die bisherigen Höchsttemperaturen überschritten und es wird erwartet, dass diese Tendenz in den nächsten zehn Tagen vor allem im Yangtse-Delta, in Jiangsu und Hangzhou anhält.
Um Engpässe zu vermeiden, empfahl das Netzunternehmen der Provinz Zhejiang den Einwohnern, ihre Klimaanlagen während milderer Temperaturen auszuschalten und Elektrofahrzeuge nachts zu laden, um die Netzbelastung zu verteilen.
Im Mai 2024 führten starke Regenfälle zu einer erhöhten Kapazität an Kaskadenstaudämmen und somit zu einer Zunahme der Wasserkraftproduktion, wodurch die Abhängigkeit von Kohlekraftwerken verringert wurde. Trotzdem hat China in den letzten Jahren mit unregelmäßiger Wasserkraftproduktion zu kämpfen gehabt. Zwischen Winter 2022 und Frühjahr 2023 fielen die Niederschläge signifikant geringer aus und die Temperaturen lagen höher als üblich, was zu einem drastischen Rückgang der Stromerzeugung führte.