05. Januar, 2025

Finanzen

Rekordgewinne und Überraschungen: So entwickelte sich ein Startkapital von 100.000 Euro im Jahr 2024

Von Bitcoin bis Kakao – das Jahr 2024 bot Anlegern außergewöhnliche Chancen, aber auch einige Herausforderungen. Was hinter den Top-Performern steckt und worauf Anleger im nächsten Jahr achten sollten.

Rekordgewinne und Überraschungen: So entwickelte sich ein Startkapital von 100.000 Euro im Jahr 2024
Mit einem Anstieg von 138,58 Prozent bleibt Bitcoin ein Top-Performer – vor allem dank der angekündigten Deregulierung und Kryptoreserven unter der Trump-Administration.

Ein erfolgreiches Jahr für mutige Anleger

Das Jahr 2024 bescherte risikobereiten Anlegern außergewöhnliche Renditen. Angetrieben von weltweiten Leitzinssenkungen und einer robusten Wirtschaft entwickelten sich zahlreiche Anlageklassen positiv.

Besonders Bitcoin, Aktien aus den USA und der Rohstoff Kakao stachen als Gewinner heraus. Doch nicht alle Märkte konnten überzeugen.

Laut einer Modellrechnung hätte sich ein Startkapital von 100.000 Euro je nach Anlageklasse teils mehr als verdoppelt – mit Ausnahmen in den Verlieren. Die Daten spiegeln eine neue Dynamik an den Finanzmärkten wider, die sowohl Chancen als auch Risiken für 2025 offenlegt.

Bitcoin: Der Krypto-Boom hält an

Die Kryptowährung Bitcoin, bekannt für ihre Volatilität, war auch 2024 ein Spitzenreiter. Trotz eines Rückgangs unter die 100.000-Dollar-Marke verzeichnete Bitcoin ein Plus von 138,58 Prozent im Jahresverlauf.

Wer zu Jahresbeginn 100.000 Euro in Bitcoin investierte, konnte bis Ende Dezember ein Vermögen von 238.580 Euro erzielen.

Den größten Schub erhielt Bitcoin nach der US-Präsidentschaftswahl. Der designierte Präsident Donald Trump kündigte Deregulierungen und eine mögliche nationale Kryptoreserve an, was das Vertrauen in die Branche stärkte.


Lesen Sie auch:

Viertagewoche: Wunschdenken oder Wirtschaftswunder
Während Unternehmen wie Phoenix Contact auf die Viertagewoche setzen, um Marktprobleme zu bewältigen, bleibt das Modell in Deutschland eine Randerscheinung. Daten zeigen: Flexibilität ist wichtiger als weniger Arbeitstage.

Aktienmärkte: USA führend, Europa gemischt

Die Aktienmärkte in den USA dominierten das Anlagejahr. Der S&P 500, der die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen abbildet, legte in Dollar gerechnet um 25 Prozent zu, inklusive Dividenden sogar 27 Prozent.

Für europäische Anleger brachte der steigende Dollar zusätzliche Gewinne. Wer 100.000 Euro in einen ETF auf den S&P 500 investierte, konnte sein Kapital auf 134.710 Euro steigern.

Europäische Aktien entwickelten sich weniger dynamisch. Der STOXX Europe 600 brachte inklusive Dividenden lediglich 9,7 Prozent Rendite. Besonders der DAX überzeugte mit einem Zuwachs von 19,3 Prozent.

Schlusslichter waren französische und lettische Aktien. Der OMX Riga verlor nahezu 35 Prozent, beeinträchtigt durch wirtschaftliche Unsicherheiten in Lettland.

Schwellenländer: Überraschungen in Asien und Südamerika

Anleger in Schwellenländer profitierten 2024 von einer positiven Entwicklung des MSCI Emerging Markets Index, der in Euro um 15,6 Prozent zulegte. Besonders chinesische Aktien erlebten einen Aufschwung nach der Ankündigung eines umfassenden Konjunkturpakets im Herbst.

Auch Indien zeigte Stärke: Trotz eines Rückgangs vom Allzeithoch des Nifty 50 bleibt das Land mit einem Wirtschaftswachstum von sieben Prozent ein Lichtblick. Hingegen enttäuschte Brasilien. Der Ibovespa fiel in Euro um über 25 Prozent, belastet durch fiskalpolitische Unsicherheiten und eine schwache Währung.

Rohstoffe: Kakao und Gold glänzen, Öl schwächelt

Das außergewöhnlichste Investment des Jahres war Kakao. Der Rohstoff verteuerte sich durch wetterbedingte Ernteausfälle in den Hauptanbauländern Ghana und Elfenbeinküste um 155,46 Prozent. Eine Investition von 100.000 Euro hätte sich in 255.460 Euro verwandelt.

Ein Anstieg von 34,45 Prozent in Euro macht Gold zur sicheren Anlage. Hohe Staatsverschuldung und globale Konflikte trieben den Preis auf ein Rekordhoch von 2.970 Dollar pro Feinunze.

Gold war ebenfalls ein sicherer Hafen. Mit einem Anstieg von 34,45 Prozent erreichte der Goldpreis zwischenzeitlich ein Allzeithoch von 2.970 Dollar pro Feinunze. Eine Investition zu Jahresbeginn hätte Anlegern 134.450 Euro eingebracht.

Öl hingegen enttäuschte. Gesunkene Nachfrage aus China und ein stabiler Dollar führten zu leicht negativen Renditen in Dollar. Euro-Anleger konnten dank der Dollaraufwertung ein geringes Plus verbuchen.

Anleihen: Chancen durch Risiko

Riskantere Anleihen, etwa von Unternehmen mit schwacher Bonität oder aus Schwellenländern, boten hohe Renditen. Hingegen waren Staatsanleihen wie deutsche Bundesanleihen mit nur 0,3 Prozent kaum attraktiv. Experten sehen dennoch Chancen, da sinkende Leitzinsen 2025 die Attraktivität von Anleihen steigern könnten.