Rekordgewinne durch Solardächer: Die britische Photovoltaik-Revolution

Die Investition in Solaranlagen auf Dächern hat sich für britische Haushalte im letzten Jahr als besonders profitabel erwiesen. Wie aktuelle Zahlen des Smart-Export-Garantie (SEG)-Programms von Ofgem zeigen, erhielten 283.666 Haushalte insgesamt 30,7 Millionen Pfund für die Rückspeisung von erneuerbarem Strom in das Netz. Diese beeindruckende Summe geht einher mit einem massiven Anstieg der Solarinstallationen auf britischen Dächern, was nicht zuletzt durch die Bemühungen von Energieminister Ed Miliband begünstigt wurde, der Großbritannien in eine „Solardach-Revolution“ führen möchte. Die Dynamik dieser Entwicklung ist auf die steigenden Strompreise und sinkenden Installationskosten zurückzuführen. Gleichzeitig ermöglicht das SEG-Programm Haushalten, ihren überschüssigen Strom an Energieversorger zu verkaufen. Diese müssen zwar einen Abnahmepreis anbieten, können jedoch die Höhe selbst festlegen. Eine finanzielle Unterstützung durch den Steuerzahler gibt es hierbei nicht. Die Anzahl der am SEG-Programm teilnehmenden Haushalte hat sich im letzten Jahr mehr als verdreifacht, was nicht zuletzt auf die höhere Belastung durch Energiekosten nach dem Ukraine-Konflikt zurückzuführen ist. Ein weiterer entscheidender Faktor war die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Solaranlagen durch die britische Regierung im Jahr 2022, was die Installationskosten weiter senkte. Dank eines Produktionsbooms fielen die Preise zusätzlich. Laut dem SEG-Jahresbericht wurden im vergangenen Jahr 238 Gigawattstunden Strom durch das Programm exportiert, fast viermal mehr als 2022. Diese Menge würde ausreichen, um 88.198 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen. Trotz dieser Erfolge erhalten die teilnehmenden Haushalte weit weniger für ihren exportierten Strom, als sie für den von ihnen konsumierten zahlen. Während einige Anbieter bis zu 27 Pence pro Kilowattstunde für zurückgespeisten Strom zahlen, beträgt der durchschnittliche Preis für Grundtarife nur 5,7 Pence, verglichen mit den 24,5 Pence, die Verbraucher unter der aktuellen Energiepreisobergrenze zahlen. Dennoch erhielt der durchschnittliche Haushalt im vergangenen Jahr 13 Pence pro Kilowattstunde, was zu einem Durchschnittsgewinn von 108 Pfund führte. Die meisten Installationen kosteten über 5.000 Pfund, jedoch kommen die größten Vorteile durch gesenkte Stromrechnungen.