03. März, 2025

Wirtschaft

Reiselust der Deutschen trotzt Wirtschaftsflaute

Reiselust der Deutschen trotzt Wirtschaftsflaute

Entgegen wirtschaftlicher Widrigkeiten bleibt die Reiselust in Deutschland ungebrochen. Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), erläuterte auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin, dass das Reisen das Letzte sei, worauf die Deutschen verzichten möchten. So konnte der Umsatz in der Sommersaison von Mai bis Oktober 2025 um beeindruckende zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Auch die Zahl der Reisenden nahm um sechs Prozent zu. Für das gesamte Touristikjahr von November 2024 bis Oktober 2025 prognostiziert der DRV ein Umsatzwachstum von elf Prozent bei vier Prozent mehr Reisenden. Interessanterweise buchen die Deutschen ihren Sommerurlaub zunehmend im Voraus. "Früh buchen ist das neue Last-Minute", kommentierte Fiebig.

Die Investitionen der Deutschen in Reisen haben im letzten Jahr ein Rekordhoch erreicht, wie aus einer Untersuchung des Instituts YouGov für den DRV hervorgeht. Insgesamt wurden für vorab gebuchte Reisen 83,4 Milliarden Euro aufgewendet, was einem Anstieg von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Der Sommer brachte insbesondere Pauschalreisen in den östlichen Mittelmeerraum, Kreuzfahrten und Fernreisen ein starkes Umsatzplus. Pauschalreisen legten um sechs Prozent zu, wobei die Türkei mit etwa 1,2 Milliarden Euro Umsatz besonders populär war. Weitere Favoriten unter den Reisezielen sind Spanien und Griechenland sowie kostengünstigere Destinationen wie Tunesien, Bulgarien und Ägypten. In wirtschaftlich angespannten Zeiten wird bei der Reisewahl besonders auf das Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet, wie Fiebig anmerkte.

Ein aufstrebendes Reiseziel der ITB ist Albanien, das als Partnerland mit einer beeindruckenden Wachstumsrate von 36 Prozent im Sommer auffiel. Trotz des starken Wachstums bleibt das Umsatzniveau im Vergleich zu anderen Mittelmeerzielen relativ gering. Die präsentierten Daten stützen sich auf die Umsätze stationärer Reisebüros und klassischer Online-Reiseportale, wobei Buchungen in Callcentern sowie über Plattformen wie Booking und Airbnb unberücksichtigt bleiben.