Die deutsche Reisebranche erfreut sich derzeit eines beeindruckenden Aufschwungs. Laut einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Reiseverbands (DRV) konnte der Umsatz für die Sommersaison um bemerkenswerte zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Insgesamt verzeichnet das Touristikjahr 2023/24 bis Ende August sogar ein Umsatzwachstum von zwölf Prozent. Das erfreuliche Plus geht dieses Mal nicht nur auf Preiserhöhungen zurück, sondern auch auf eine gesteigerte Urlaubsnachfrage.
DRV-Präsident Norbert Fiebig bestätigte, dass mehr Menschen im Vergleich zum Vorjahr Pauschal- oder Bausteinreisen gebucht haben. Die Zahl der Reisenden stieg im Sommer um vier Prozent und inklusive Winter 2023/24 um acht Prozent an. Trotz der Insolvenz von FTI im Sommer konnte die Branche stabil bleiben, da viele Reisende auf alternative Anbieter auswichen, was einen unerwarteten Anstieg im Last-Minute-Buchungsgeschäft zur Folge hatte.
Doch während der Umsatz sprunghaft zunimmt, bleibt die Anzahl der Reisenden noch hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Im Vergleich zum Touristikjahr 2018/19 liegt die Gästezahl noch um neun Prozent niedriger. Dennoch ist laut Fiebig ein klarer Aufwärtstrend erkennbar, der auf eine Rückkehr zu den Zahlen vor der Pandemie hoffen lässt. Sommerreisende steuerten vor allem klassische mediterrane Ziele wie die Türkei, Spanien und Griechenland an, wobei vor allem Ziele im östlichen Mittelmeer im Umsatz vorne lagen. Kreuzfahrten erlebten einen Aufschwung mit einem bemerkenswerten Umsatzplus von 14 Prozent.
Die Aussichten für den kommenden Winter sind ebenfalls positiv. Fernreisen verzeichnen eine starke Nachfrage, besonders Thailand und die USA erfreuen sich großer Beliebtheit. Kreuzfahrten bleiben ebenfalls angesagt, wobei das Frühbuchergeschäft bereits 28 Prozent über dem Vorjahreswert liegt.