Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Dankbarkeit gegenüber dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz für die beständige Unterstützung im Kampf gegen die russische Invasion geäußert. Deutschland, so Selenskyj, sei mit fast 30 Milliarden Euro der führende Unterstützer auf dem europäischen Kontinent. In einer Videobotschaft hob Selenskyj hervor: "Ich möchte Olaf persönlich danken und ebenso dem deutschen Volk." Während die USA als wichtigster Unterstützer und Waffenlieferant gelten, spielt Deutschland eine zunehmend bedeutende Rolle, besonders im Hinblick auf die anstehenden politischen Veränderungen in Washington.
Zudem fand in Brüssel ein zweitägiges Treffen der Nato-Außenminister statt, bei dem der neue ukrainische Außenminister Andrij Sybiha über die aktuelle Lage an der Front diskutierte. Deutschland hat mit weiteren Waffenlieferungen im Wert von 650 Millionen Euro Unterstützung signalisiert, welche Dutzende Kampfpanzer, Raketen, Drohnen und Flugabwehrsysteme umfassen.
Scholz lehnte jedoch die Lieferung der von der Ukraine gewünschten Taurus-Marschflugkörper ab und erklärte dies mit der Reichweite und den Herausforderungen der Zielsteuerung. Ein weiterer ukrainischer Wunsch nach einer Nato-Mitgliedschaft bleibt ebenfalls unerfüllt. Selenskyj betonte die Bedeutung, dass Deutschlands Unterstützung nicht nachlasse, unabhängig von globalen politischen Veränderungen.
Besorgnis bereitet der Ukraine der jüngste Wahlerfolg von Donald Trump in den USA. In Kiew herrscht die Befürchtung, dass die amerikanische Unterstützung unter seiner neuen Führungsrolle reduziert wird, was Russland in eine stärkere Verhandlungsposition versetzen könnte. In einer verschärften Sicherheitslage möchte die derzeitige US-Regierung ihre Hilfe intensivieren und plant ein weiteres Militärpaket im Wert von rund 690 Millionen Euro.
Norwegen kündigte unterdessen an, Kampfflugzeuge und Luftabwehrsysteme zum Schutz eines bedeutenden Nachschub-Drehkreuzes in Polen zu entsenden, das eine zentrale Rolle in der Lieferung von militärischer Unterstützung spielt. Der Flughafen Rzeszow, ein wichtiger logistischer Knotenpunkt, wird zusätzlich von US-Patriot-Systemen gesichert.
Derweil steigen die Spannungen in der russischen Region Kursk, wo ukrainische Truppen nach einem Vorstoß im August weiterhin Präsenz zeigen und sich erbitterte Kämpfe mit den russischen Streitkräften liefern. Die Situation bleibt unübersichtlich, mit Medienberichten über 16 tote russische Soldaten nach einem vereitelten Angriff.