Die Apotheker stehen unter dem Verdacht , das staatlich erworbene Corona-Medikament Paxlovid widerrechtlich verkauft zu haben.
Eskalation im Pharmadrama: Unregelmäßigkeiten bei Paxlovid-Bestellungen
Die Hintergründe des Skandals reichen bis ins Jahr 2022 zurück, als die Bundesregierung Millionen von Paxlovid-Packungen beim US-Pharmariesen Pfizer einkaufte.
Die Absicht war klar: Kostenlose Versorgung betroffener Patienten. Doch das Bundesgesundheitsministerium bemerkte Anfang 2023, dass einige Apotheken auffällig hohe Mengen Paxlovid bestellt hatten.
Ein Apotheker berichtet, dass sie je nach Standort zwischen fünf und 30 Packungen abgegeben haben – eine drastische Diskrepanz zu den über 1.000 Packungen, die einige Apotheken bestellt haben sollen.
Justiz zieht die Daumenschrauben an: Strafanzeigen und Durchsuchungen
Der Justiziar des Gesundheitsministeriums erhob Strafanzeigen gegen betroffene Apotheker. Rund 25 Staatsanwaltschaften sind in die Ermittlungen involviert.
Ähnliche Aktionen erfolgten in Berlin, Frankfurt am Main, und Hamburg.
Ein Apotheker aus Baden-Baden steht bereits unter Anklage wegen des Verdachts der Untreue in Tateinheit mit unerlaubtem Großhandelstreiben. Er soll 1.393 Packungen Paxlovid ins Ausland verkauft haben.
Der Preis des Schweigens: Staatliche Geheimnisse und hohe Kosten
Während die Ermittlungen laufen, hüllen sich sowohl der Pharmariese Pfizer als auch das Bundesgesundheitsministerium in Schweigen über den Preis, den Deutschland pro Packung Paxlovid bezahlt hat.
Recherchen zeigen jedoch, dass es sich um rund 650 Euro pro Packung handelt, insgesamt 650 Millionen Euro für 1 Million Therapieeinheiten. Weder der Pharmariese noch das Ministerium kommentieren diese Enthüllungen.
Die Krankenkassen übernehmen ab sofort die Bezahlung von Paxlovid, wobei der Preis pro Packung auf 1.149,19 Euro ansteigt. Pfizer betont, dass dieser Preis das Ergebnis von Erstattungsbetragsverhandlungen sei und den beträchtlichen Zusatznutzen widerspiegele.
Ein Pharmadrama mit ungewissem Ausgang
Während Reiche ihre Profite maximieren, sehen sich Kranke mit einem möglichen Medikamentenmangel konfrontiert. Der Ausgang dieses Dramas bleibt ungewiss, doch die Unregelmäßigkeiten werfen einen Schatten auf die Integrität der Apotheken und die Effizienz der staatlichen Medikamentenverteilung.