Verbraucher in Großbritannien sollen künftig einfacher ungewollte Abonnements kündigen können, da die Regierung gegen komplizierte Webseiten und restriktive Call-Center vorgeht. Jüngste Zahlen des Ministeriums für Wirtschaft und Handel zeigen, dass fast 10 Millionen der 155 Millionen aktiven Abonnements im Vereinigten Königreich von den Verbrauchern unerwünscht sind, was ihnen jährliche Kosten von 1,6 Milliarden Pfund verursacht.
Abonnements, die von Zeitschriften bis hin zu Haustierbehandlungen reichen können, beinhalten oft komplizierte oder hinderliche Kündigungsprozesse. Lange Warteschleifen und eingeschränkte Öffnungszeiten können Verbraucher in einem Gefühl der Hilflosigkeit zurücklassen. Diese sogenannten „Abo-Fallen“ locken Verbraucher durch „kostenlose Testphasen“ oder günstigere Angebote an, um sie anschließend bei ausbleibender Kündigung in teure Abomodelle zu überführen.
Das Ministerium plant, Maßnahmen einzuführen, die die Rückerstattungs- und Kündigungsprozesse vereinfachen sollen, wobei ein Ausgleich zwischen Verbraucherrechten und dem unternehmerischen Aufwand angestrebt wird. Durchschnittlich könnten Verbraucher bis zu 14 Pfund pro Monat sparen, wenn sie unerwünschte Abonnements früher kündigen.
Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds betonte die Bedeutung fairer Regelungen, die den Missbrauch von Vertragsabschlüssen eindämmen, ohne die Vorteile von Abonnements zu beeinträchtigen. Die Regierung möchte Feedback von Unternehmen, Verbrauchergruppen sowie Interessensgruppen einholen, um ausgewogene Regelungen zu schaffen.
In der Diskussion sind auch Regelungen über Rückerstattungen bei Vertragsbeendigungen, Benachrichtigungspflichten über Verlängerungen und das Ende von Probezeiten sowie Maßnahmen, die Unternehmen treffen müssen, um den Kündigungsprozess für Verbraucher zu vereinfachen.
Tom MacInnes, Direktor der Abteilung für Politik bei Citizens Advice, äußerte seine Unterstützung für die neuen Regelungen. Er hob hervor, dass Abo-Fallen nur ein Aspekt der problematischen Online-Verkaufstaktiken seien, die es zu regulieren gilt. MacInnes und Citizens Advice hoffen, dass die Regierung weiterhin entschlossen gegen solche Verbraucherfallen vorgeht.