Das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) hat rechtliche Schritte gegen JPMorgan Chase, Bank of America und Wells Fargo eingeleitet. Grund hierfür sind Bedenken bezüglich des Umgangs dieser Finanzriesen mit Betrugsvorfällen auf dem Peer-to-Peer-Zahlungsnetzwerk Zelle. In der Klage, die vor dem U.S. District Court in Arizona eingereicht wurde, wird den Banken vorgeworfen, Betrug nicht ausreichend unterbunden zu haben, wodurch Kunden massive finanzielle Verluste erlitten haben. Laut dem CFPB-Direktor Rohit Chopra verfolgten die Banken die Einführung von Zelle hastig, um mit konkurrierenden Zahlungs-Apps Schritt zu halten, was sie jedoch anfällig für Betrüger machte. Zelle, im Jahr 2017 durch Early Warning Services – ein Konsortium von sieben großen US-Banken, darunter JPMorgan, Wells Fargo und Bank of America – ins Leben gerufen, sollte Venmo und CashApp Konkurrenz machen. Auch Early Warning ist Bestandteil der Klage. Die Sprecherin von Early Warning, Jane Khodos, bezeichnete die Vorwürfe als rechtlich und faktisch unhaltbar und vermutet politische Motive hinter der Klage. Führende Vertreter von JPMorgan und Bank of America äußerten scharfe Kritik an den Regulierern und warnten, dass die rechtlichen Schritte kriminelles Verhalten fördern könnten. Sie bezweifeln die Durchsetzungskraft einer solchen Regulierungspolitik ohne entsprechende gesetzliche Grundlage. Wells Fargo leistete bisher keinen Kommentar zu den Entwicklungen. Mehr als 2.200 Banken und Kreditgenossenschaften bieten den Zugang zum Zelle-Netzwerk an, das 2024 mit 1,7 Milliarden Transaktionen binnen sechs Monaten zu den führenden Plattformen des Landes zählt. Die CFPB behauptet, Zelle habe unzureichende Betrugspräventionsmaßnahmen implementiert, was zu erheblichen finanziellen Verlusten von Millionen von Dollar bei Kunden der beteiligten Banken geführt habe.