Die britische Wasserregulierungsbehörde Ofwat hat kürzlich Maßnahmen ergriffen, um neun Wasserversorger daran zu hindern, Kundenmittel für 'ungerechtfertigte' Bonuszahlungen in Höhe von 6,8 Millionen Pfund zu verwenden. Dieses Eingreifen kommt angesichts der neuen regulatorischen Befugnisse, die Ofwat nutzt, um die Vergabe von Unternehmensboni im Wassersektor zu überwachen.
Insbesondere wurde entschieden, dass Wasserversorger keine Kundengelder für Boni verwenden dürfen, es sei denn, diese stehen in direktem Zusammenhang mit der Leistung des Unternehmens. Somit sehen sich einige der großen Akteure der Branche wie Thames Water, Yorkshire Water und Dwr Cymru Welsh Water direkt daran gehindert, 1,5 Millionen Pfund als Boni über Kundenzahlungen zu finanzieren.
In weiteren Fällen von sechs anderen Firmen wurde die Entscheidung, die Bonuskosten in Höhe von insgesamt 5,2 Millionen Pfund auf die Aktionäre umzulegen, freiwillig getroffen. Der Regulator hätte andernfalls eingegriffen, um diese Zahlungen zu stoppen. Laut Ofwat-CEO David Black ist das Ziel, den Fokus der Führungskräfte zu schärfen und eine Verbesserung der Unternehmensleistung und -kultur zu erreichen.
Gegenwärtig trete das neue Regelwerk, das sich auf Bonus- und Dividendenauszahlungen im ersten Jahr seit seiner Einführung auswirkt, in seiner ganzen Strenge in Kraft. So wurde beispielsweise bekannt, dass Thames Water, das mit über 16 Milliarden Pfund in der Schuld steht und mit wachsender öffentlicher Empörung über Umweltverschmutzung und steigende Gebühren konfrontiert ist, plante, 770.000 Pfund an Boni für ihre Führungskräfte Chris Weston und Alastair Cochran zu verwenden.
Auch bei Yorkshire Water und Dwr Cymru Welsh Water wurden Boni in Höhe von 616.000 Pfund respektive 163.000 Pfund gestoppt. Umweltminister Steve Reed kritisierte dies scharf und betonte, dass die Regierung dringende Gesetzesinitiativen plane, um ungerechtfertigte Bonuszahlungen zukünftig zu unterbinden. Ziel ist es, die grundlegenden Probleme des Sektors durch umfassende Überprüfung seit der Privatisierung anzugehen.