Die Debatte um die steigenden Kosten für die Staatsverschuldung nimmt weiter Fahrt auf, nachdem die Renditen auf britische Staatsanleihen ihren höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 erreicht haben. Inmitten dieser finanziellen Turbulenzen tritt Kulturministerin Lisa Nandy auf, um die Bedenken der britischen Bevölkerung zu zerstreuen. Sie betont, dass die steuerlichen und ausgabenseitigen Richtlinien der Labour-Regierung „nicht verhandelbar“ seien und sich die Briten nicht sorgen müssten. Finanzministerin Rachel Reeves stellte klar, dass notfalls bei den Ministerien stärkere Ausgabenkürzungen vorgenommen werden könnten, um die Haushaltsbilanz zu wahren, wobei sie sowohl eine Erhöhung der Kreditaufnahme als auch der Steuern ausschließt. Nandy erläuterte bei einem Auftritt, dass es sich um globale Entwicklungen handle, die viele Länder betreffen, darunter besonders die USA und das Vereinigte Königreich. Positiv merkt sie an, dass Großbritannien laut OECD weiterhin auf dem besten Weg sei, die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft Europas zu werden. Zudem würden keine Kredite für laufende Ausgaben aufgenommen. Auch die umstrittene Reise von Finanzministerin Reeves nach China verteidigte die Kulturministerin als genau die richtige Entscheidung - trotz der Forderungen aus der Opposition, diese abzusagen. China sei die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und ihre Maßnahmen hätten weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Vereinigte Königreich. Es sei von größter Bedeutung, eine stabile und produktive Beziehung zu China zu halten, während zugleich Missstände, etwa im Bereich der Menschenrechte, angesprochen werden müssten. Weitere Ausgabenkürzungen könnten im kommenden Haushaltsbericht im März angekündigt werden, der einer bereits herausfordernden Überprüfung der Staatsausgaben vorausgehen wird. Hintergrund dieser Entwicklungen ist der Anstieg der Renditen auf Staatsanleihen. Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen erreichte am Donnerstag mit 4,89% die Spitze, bevor sie sich später bei 4,82% einpendelte.