Die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen (EVs) in Großbritannien zu steigern, erfordert verstärkte Regierungsunterstützung und ein besseres Verständnis der Technologien rund um Elektroautos. Das betonte Matt Galvin, UK-Chef von Polestar, einem schwedischen Hersteller von Elektrofahrzeugen. Nach seiner Ansicht tut das Vereinigte Königreich derzeit nicht genug, um den Wechsel von Benzin- und Dieselautos zu fördern.
Galvin hob hervor, dass Polestar plant, seine Einzelhandelspräsenz in Großbritannien auszubauen, um mehr Menschen mit Elektrofahrzeugen vertraut zu machen, ihre Fragen zu beantworten und die fortgeschrittene Ladeinfrastruktur und -technologie zu demonstrieren. Im vergangenen September wurde eine neue Organisation, Electric Vehicles UK, ins Leben gerufen, um sogenannte „Desinformationen“ über den Besitz von Elektrofahrzeugen zu bekämpfen. Diese Organisation prangert eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung von Elektrofahrzeugen und den tatsächlichen Erfahrungen an.
Angesichts der schlechten Unterstützung des britischen Marktes im europäischen Vergleich, forderte Galvin mehr staatliche Anreize. Er sagte, die Automobilhersteller hätten erhebliche Fortschritte gemacht, um die Kosten für den Kauf eines Elektroautos zu senken, obwohl diese noch hoch seien. Polestar selbst hat eine 0%-Finanzierungskampagne für die gesamte Modellpalette eingeführt, um seinen Teil beizutragen.
Galvin betonte, dass geringere Mehrwertsteuer auf neue Elektroautos und eine Angleichung der Mehrwertsteuer auf öffentliches Laden an die niedrigere Rate für das Laden zu Hause Erleichterung bringen könnten. Zudem müsse mehr in die öffentliche Ladeinfrastruktur investiert werden, um die sogenannte „Ladesäulen-Angst“ abzubauen, welche die frühere „Reichweitenangst“ ersetzt habe. Es gehe darum, die Unsicherheit zu beseitigen, wann und wo Nutzer ihre Elektrofahrzeuge aufladen können, und ob dies unkompliziert sowie zeitnah geschehe.