Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds plant, eine Konsultation zur Lockerung der Regeln für den Ausstieg aus dem Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge zu initiieren. Erwartet wird, dass er im Rahmen einer Ansprache vor der Automobilbranche Änderungen bei den Flexibilitäten für Hersteller im Rahmen des „Zero Emission Vehicles“ (Zev)-Mandats vorschlagen wird. Dieses Mandat sieht vor, dass mindestens 22% der von jedem Hersteller in diesem Jahr in Großbritannien verkauften Neufahrzeuge emissionsfrei sein müssen, was in der Regel rein elektrisch bedeutet. Diese Quote soll jährlich steigen, unter anderem auf 28% im Jahr 2025. Nach den aktuellen Regelungen muss das Mandat bis 2030 80% erreichen, wobei das Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselautos und -vans von 2035 auf 2030 vorverlegt wurde. Hersteller, die gegen das Mandat verstoßen oder die angebotenen Flexibilitäten nicht nutzen – wie z. B. den Kauf von Krediten von Wettbewerbern oder die Steigerung der zukünftigen Verkaufszahlen – müssen der Regierung £15.000 pro verkauftem, grenzüberschreitendem Fahrzeug zahlen. Die anstehende Konsultation, die in den kommenden Wochen gestartet werden soll, wird voraussichtlich keine Änderungen der prozentualen Vorgaben des Mandats vorschlagen, sondern Anpassungen der Möglichkeiten, wie nicht konforme Hersteller Geldstrafen vermeiden können. Reynolds wird seine Rede auf dem jährlichen Dinner der Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) im Londoner Grosvenor House Hotel halten. Vergangene Woche trafen sich Vertreter der SMMT sowie großer Hersteller mit Reynolds und Verkehrsministerin Louise Haigh, um über das Mandat zu diskutieren. Dabei äußerten sie Bedenken, dass die Politik Arbeitsplätze in britischen Fahrzeugfabriken gefährdet. Der offizielle Sprecher des Premierministers erklärte: "Wir erkennen die globalen Herausforderungen an, denen sich die Industrie gegenübersieht, weshalb Minister sich mit Schlüsselfiguren der Branche zusammensetzen, um sicherzustellen, dass der Übergang für die britische Autoindustrie erfolgreich verläuft." In Kürze werde eine Konsultation zu den Vorschlägen in diesem Bereich und zur Umsetzung der Frist 2030 stattfinden, wobei gewährleistet wird, dass die Stimmen und Einblicke der Industrie bei jedem Schritt gehört werden. Dan Caesar, Geschäftsführer der Kampagnengruppe EVUK, betonte, dass der Umstieg auf Elektrofahrzeuge bereits jetzt Arbeitsplätze schafft und dies in naher Zukunft deutlich zunehmen wird. Das Zev-Mandat sei eine weltweit führende Gesetzgebung, die Großbritannien auf die Landkarte der grünen Technologie-Investoren setze und ein klares Signal sende, dass das Land beim globalen Energiewandel mitspielt.